Sicherheitsgefühl in Schweinfurt – viel Wahrnehmung, wenig Veränderung








In Schweinfurt wird immer wieder über Sicherheit diskutiert – besonders in den sozialen Medien. Viele Bürgerinnen und Bürger haben den Eindruck, dass die Stadt unsicherer geworden sei. Doch dieser Eindruck täuscht, wie ein Blick auf die Fakten zeigt.

Laut der Schweinfurter Polizei ist die Kriminalität in der Stadt in den vergangenen Jahren nicht gestiegen. Statistisch gesehen ist Schweinfurt also nicht gefährlicher geworden. Trotzdem fühlen sich viele Menschen unsicher – ein Gefühl, das offenbar weniger mit realen Zahlen als mit Wahrnehmung und Stimmung zu tun hat.

„Früher hieß es, die Amerikaner hätten die Stadt unsicher gemacht, später waren es die Russlanddeutschen – immer war jemand schuld“, erinnert sich ein langjähriger Schweinfurter Bürger. „Aber das eigentliche Problem ist, dass wir uns unsicher fühlen, weil uns andere ständig einreden, es sei schlimmer geworden.“

Tatsächlich hat sich das Stadtbild in den letzten Jahren verändert: Schweinfurt ist bunter und vielfältiger geworden. Manche Menschen empfinden das als Bereicherung, andere als Verunsicherung. Auch das Verhalten im öffentlichen Raum sorgt bisweilen für Unmut – etwa, wenn Gruppen den Gehsteig blockieren oder sich unhöflich verhalten. Doch das sind keine kriminellen Handlungen, sondern Fragen des Respekts und des Miteinanders.

Die Polizei bestätigt: „Es gibt keine besorgniserregende Zunahme von Gewaltdelikten oder Diebstählen.“ Vielmehr scheint das Sicherheitsgefühl vieler Bürger durch mediale Berichterstattung und negative Erzählungen beeinflusst zu werden.

Fazit: Schweinfurt ist heute weder sicherer noch unsicherer als früher. Was sich verändert hat, ist unsere Wahrnehmung – und vielleicht die Bereitschaft, die Stadt mit offeneren Augen zu sehen.

Sandra Grätsch 



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