Ein unvergesslicher Fastnachts - Eröffnungsabend der Schwarzen Elf

 


Wenn zwei das Gleiche tun, um Menschen zu begeistern, wenngleich auf verschiedene Art, dann spricht man von zwei außergewöhnlichen Künstlern. Am vergangenen Freitag standen zwei dieser seltenen Gattung zusammen auf der Bühne in der Stadthalle: Michl Müller und Peter Kuhn. Zum Auftaktabend der Schwarzen Elf erhielten die beiden Meister ihres Fachs eine besondere Auszeichnung. 

Wie immer war es ein kurzweiliger Abend, der Auftaktabend der Schwarzen Elf in die Session 2025/26. Es war ein kurzweiliger Abend, dessen kulturelles Rahmenprogramm einmal mehr glänzte. Die erste Pointe setzte Gesellschaftspräsidentin Martina Schlereth, als sie am Ende ihrer Begrüßung zu einem Novum kulinarischen Genusses einlud: "Es gibt heute Spanferkel für die Vegetarier". In ihrer Begrüßung ließ Martina Schlereth den Fasching 2025 noch einmal Revue passieren. Neun ausverkaufte Sitzungen, jeweils ein fünfstündiges, hochklassiges Programm, das die Gäste begeisterte, es war schlicht "eine erfolgreiche Session“." Ihr Dank dafür galt allen, die vor, auf und hinter der Bühne ihr Bestes gaben. Für die kommende Session 2026 ist der Kartenvorverkauf bereits gut angelaufen, vor allem die Samstage seien bestens nachgefragt. 
 
Im Anschluss gab es eine Überraschung, für einen Mann, der nach eigenem Bekunden "Überraschungen gar mag“." Sitzungspräsident Ludi Paul erhielt aus den Händen von Diözesanvorsitzenden Dorothea Schömig das Ehrenzeichen des Kolpingwerkes für seine langjährige Arbeit, die er mit Herzblut in vielen Bereichen der Kolpingfamilie geleistet hat. Die Ehrung machte den schlagfertigen Sitzungspräsidenten zumindest einige Minuten verstummen.

Ludi Paul oblag es, das Sessionsmotto 2026 "Brunzverreck, da geht noch was" zu erläutern. Es sei eine lange Vorstandssitzung gewesen, bis das Motto beschlossen war. Man könne das Motto mit dem fränkischen "e bisserl was geht allerweil". Dem Ausdruck des Erstaunens, ,"Brunzverreck", folge der Optimismus, nie aufzugeben, so Paul. Eine erste Kostprobe auf das Sitzungsprogramm gab Doris Paul, die diesmal als Friseuse bekannten und weniger bekannten Menschen die Haare wäscht. Einmalig in ihrer Ausstrahlung und Gestik brillierte sie und erhielt lang anhaltenden Beifall. 

Dem Meister des geschliffenen Wortes, Peter Kuhn, oblag es, die Laudatio auf die zu ehrende Persönlichkeit "des frechen Wortes in der Fastnacht", Michl Müller, zu halten. Peter Kuhn hatte sich akribisch vorbereitet, um die Verdienste des "Garitzer Jung"  aufzulisten. "Er ist ein echter Knüller, die Rede ist von Michl Müller. "Er kommt aus Garitz, legt Wert darauf, dass er nicht von Bad Kissingen stammt. Wer will aber schon aus Bad Kissingen kommen", so Peter Kuhn über den Garitzer, der seit Kindesbeinen dem Fasching verbunden ist. Damals trat er schon beim "Biertümpel Club" auf, den er auch heute noch tatkräftig unterstützt. Müllers Künstlername "Dregg Sagg" gelte als Kompliment. Als leidlich guter Schüler hatte er es nicht so mit voller Reife. Seine Karriere sei eine Legende, beginnend mit den Auftritten auf der Garitzer Bühne über Fastnacht in Franken  bis hin zu seiner eigenen Fernsehsendung. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen wie dem Till von Franken, oder dem fränkischen Kulturpreis komme nun eine weitere Auszeichnung hinzu, die "Goldene Schweineschnauze" der Schwarzen Elf, mit der Müller seit Jahrzehnten verbunden sei. 
"Als ich den Saal betrat, war der Laudator noch gar nicht da. Jetzt weiß ich, warum: Er hat noch an der Rede gefeilt", dankte Michl Müller dem Redner. "Es war eine wahnsinnig tolle Rede, mit wahnsinnig viel Hintergrundwissen. So wie Du hat auch noch nie jemand meinen Fanshop behandelt." Es war Michl Müller anzumerken, dass er ziemlich bewegt war und, was bei ihm sehr selten vorkommt, die Worte fehlten. Michl Müller ist der 8. Träger der "Goldenen Schweineschnauze" der Schwarzen Elf.


Dass an diesem Abend auch eine hohe Auszeichnung seitens des Fastnacht Verband Franken anstand, war an der Besetzung der FVF-Abordnung zu erkennen. Neben Präsident Marco Anderlik, waren Ehrenpräsident Bernhard Schlereth und Beirat Felix Zirkelbach zugegen. Sie hatten die höchste Auszeichnung, die der FVF vergibt, den Till von Franken in Gold, im Gepäck. Der, der ihn verliehen bekam, war ahnungslos. Doch bereits nach dem ersten Satz, „Er ist ein Meister des geschliffenen Wortes und der politischen Rede" von Marco Anderlik war klar: Peter Kuhn ist der Erwählte. Seit 34 Jahren steht er auf der Bühne, 18 Jahre davon als Mitglied und Texter der Faschingsmuffel. Als Archivar, Nachwuchsförderer und in vielen anderen Positionen tätig, hat Peter Kuhn dem Fasching gedient. Was ihn aber besonders heraushebt: „Er ist einer der besten Büttenredner Deutschlands, ein Botschafter der fränkischen Fastnacht, einer, den selbst der Mainzer Carneval Club gerne in seinen Reihen haben würde", so Anderik. Die Überlegung, Peter Kuhn mit dieser Auszeichnung zu ehren, sei in Minuten entschieden worden. Anderlik: "Da musste nicht lange nachgedacht werden." Peter Kuhn erhielt als 106. Karnevalist   diese seltene Ehre.  


Raus aus dem trüben Alltag, rein in das Vergnügen Schwarze Elf das bieten die Kolping - Narren neunmal im kommenden Jahr an. Die Sitzungen finden am 16., 17., 18., 23., 24., 25., 30. und 31. Januar sowie am 1. Februar 2026 statt. Sitzungsarten gibt es online: martina.schlereth-schwarze11@t-online.de sowie unter  der Rufnummer 0151 507 44 257. Mit der Kartenbestellung sollte man sich aber nicht viel Zeit lassen, bereits jetzt sind Karten für einzelne Sitzungstermine nur noch in begrenzter Zahl erhältlich. 

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Fotos: Valtin

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