Warum hat Deutschland nichts gelernt?


 



Ein Kommentar mit Augenzwinkern und einem Hauch bitterer Ironie

Einmal kurz nicht hingeschaut – und schon scheint Deutschland wieder im Aufrüstungsfieber zu liegen. Kaum ein Jahrzehnt nach dem großen „Nie wieder!“ klingt der Chor aus Berlin eher nach „Jetzt erst recht!“. Wir spielen Schutzmacht, als hätten wir die Lizenz zum Weltfrieden im Aktenschrank, und rekrutieren Soldaten, als ginge es um die Vorpremiere des Dritten Weltkriegs.

Dabei wäre gerade in Deutschland ein anderer Kurs historisch angemessen: Diplomatie, Verständigung, und das hartnäckige Bohren friedlicher Bretter. Stattdessen werden die Waffenschmieden mit Sonderschulden gepäppelt, bis sie vor Euphorie Dauer-Feuerwerk zünden könnten – politisch gesehen wie ein Rüstungsrausch auf LSD.

Die Sanktionen gegen Putin? Eher eine Trotzverstärker-Pille. „Jetzt erst recht“ scheint seine Devise zu sein. Und im Nahen Osten? Israel braucht eine klare Haltung der internationalen Gemeinschaft. Die Hamas muss unmissverständlich geächtet werden – ohne Wenn, ohne Aber, ohne diplomatische Nebelkerzen. Wer Terror unterstützt, muss den vereinten, spürbaren Widerstand der Welt erfahren. Doch unsere UNO bleibt, wie so oft, der zahnlose Tiger, der nur brüllt, wenn’s nicht wehtut.

Wir schreiben 2025. Und doch scheinen viele immer noch nicht verstanden zu haben, dass Kriege keine Probleme lösen, sondern sie erst erschaffen oder vergrößern. Die Milliarden, die heute in Waffen fließen, könnten morgen Hunger, Armut und Verzweiflung besiegen. Mit diesen „Sondervermögen“ ließe sich eine Erde bauen, auf der jeder Mensch leben kann.

Doch dafür bräuchte es eine starke, mutige Weltgemeinschaft – mit echten Zähnen und Rückgrat. Eine Gemeinschaft, die Konflikte stoppt, bevor sie zu Massengräbern werden. Eine Gemeinschaft, die „Nie wieder“ nicht nur aufs Papier schreibt, sondern in die Realität meißelt.

Bis dahin bleibt wohl nur die ernüchternde Erkenntnis: Wir Menschen sind anscheinend doch noch nicht so klug, wie wir gern glauben.

Sandra Grätsch



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