Schweinfurt, 29. Juli 2025 – Die Sorge um den Arbeitsplatz treibt die Belegschaft von SKF erneut auf die Straße. Nach monatelangem Stellenabbau verkündete die Geschäftsführung nun weitere Einschnitte – diesmal im Angestelltenbereich. Zwar soll der Abbau vorrangig über ein Freiwilligenprogramm erfolgen, doch für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Region bedeutet das: Die Arbeitsplätze sind dauerhaft verloren.
Auf der Betriebsversammlung am Montag machte sich spürbare Empörung breit. Sowohl Belegschaft als auch Gewerkschaft kritisierten die neuerlichen Pläne scharf. Norbert Völkl, Betriebsratsvorsitzender, forderte eine verbindliche Beschäftigungsgarantie von mindestens 3.000 Stellen am Standort Schweinfurt. Nur so könne die Zukunft des Werks gesichert werden.
Am Dienstagmittag setzte die IG Metall gemeinsam mit der Belegschaft ein kraftvolles Zeichen: Unter dem Motto „ZEIT ZUM HANDELN“ versammelten sich Mitarbeiterinnen, Altersteilzeitlerinnen und Rentner*innen vor Werk 2, Tor 3. Punkt 5 nach 12 machten sie mit Bannern und Handabdrücken auf ihre Botschaft aufmerksam – ein Appell an die Unternehmensführung, den Kurs des Personalabbaus zu stoppen.
Thomas Höhn, 1. Bevollmächtigter der IG Metall, fand klare Worte:
„Die Kolleginnen und Kollegen haben viel geschultert in den vergangenen Monaten. Doch der Arbeitsplatzabbau geht weiter. Wer Beschäftigungssicherung zusagt, muss sich auch daran halten.“
Besonders Unmut lösten Berichte über geplante Verlagerungen von Tätigkeiten nach Indien aus – in einem Werk, das wirtschaftlich stabil dasteht. Höhn kritisierte das harte Spardiktat des Konzerns:
„Der Preis für kurzfristige Gewinne ist Chaos im Betrieb und der Verlust von Vertrauen. Die Sorge unter den Beschäftigten ist riesig.“
Trotz angekündigter sozialverträglicher Maßnahmen ist die Stimmung am Standort angespannt. Viele Mitarbeitende fragen sich, wie lange ihr Arbeitsplatz noch sicher ist – und ob der Arbeitgeber seine soziale Verantwortung ernst nimmt.
Die zentrale Botschaft dieses Tages: Die Belegschaft steht zu SKF. Doch sie fordert, dass auch SKF zu seinen Menschen steht.
Sandra Grätsch war für SW-N-TV vor Ort und hat die Stimmen der Belegschaft und die Stimmung eingefangen – ein Bericht über Entschlossenheit, Zusammenhalt und die Hoffnung auf ein Umdenken in der Unternehmensführung.
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