Schweinfurt – Es war ein Ereignis, das über Jahrzehnte fester Bestandteil des städtischen Kalenders war: das Bürgeressen auf dem Schweinfurter Marktplatz. Doch am 26. Juli 2025 hieß es endgültig Abschied nehmen. Wie die Schweinfurter Köche in einer Pressemitteilung bekanntgaben – die SW-N-TV leider nicht offiziell erhalten hat – war das diesjährige Bürgeressen das allerletzte seiner Art.
Trotz wechselhaftem Wetter und starkem Regen am Nachmittag ließen es sich viele Bürger nicht nehmen, noch einmal für den guten Zweck zu speisen. Serviert wurde ein klassischer Pichelsteiner Gemüseeintopf – wahlweise mit oder ohne Fleisch – liebevoll zubereitet von den erfahrenen Händen der Schweinfurter Köche.
Seit Beginn dieser Tradition wurde bei jedem Bürgeressen für soziale Zwecke gekocht. In den zurückliegenden Jahren konnten dabei beeindruckende rund 80.000 Euro für wohltätige Zwecke erkocht werden. Ein Ergebnis, das für sich spricht und den Einsatz der Organisatoren würdigt.
Die Gründung des Bürgeressens geht auf Größen der Schweinfurter Gastroszene zurück: Michael Ankenbrand („Zeppelin“), Horst Gößwein (Fischerrain-Restaurant) und Heinz Müller („Lindwurm“) standen ebenso an den Anfängen wie die Großküchenmeister Günther Wörtmann und Josef Gluza (Fichtel & Sachs), Horst Ellinger (Theresienheim KG) sowie der langjährige „Chefkoch“ Jürgen Köpke vom Leopoldina-Krankenhaus. Viele der einstigen Lokale sind inzwischen Geschichte – der Geist des Bürgeressens aber lebte bis zum Schluss weiter.
Der Verein „Schweinfurter Köche“, Mitglied im Welt-, Deutschen und Bayerischen Köcheverband, kann zudem auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken: Bei den Kocholympiaden 1976 und 1980 in Frankfurt wurden drei Gold-, acht Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen. Auch bei Kochkunstausstellungen in Deutschland, Italien und Österreich war man stets vertreten. 1982 rief der Verein sogar den ersten bundesweiten Wettbewerb für Gemeinschaftsverpflegung ins Leben. Unvergessen bleiben außerdem die festlichen Köche-Bälle, die über Jahre hinweg kulinarische und gesellschaftliche Highlights waren.
Mit dem letzten Bürgeressen endet nun eine Ära – aber eine, die in bester Erinnerung bleiben wird: als gelebte Verbindung von Kochkunst, Gemeinsinn und sozialem Engagement.
Der Erlös dieses Bürgeressens kommt der Schweinfurter Tafel unter der Leitung von Ernst Gehling zugute, die den Verein auch organisatorisch bei der Durchführung der Veranstaltung unterstützte.
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