Ach, es ist ja wirklich eine Kunst für sich, den Geschmack der breiten Masse zu treffen. Ein bisschen wie Dartspielen im Dunkeln, nur dass die Zielscheibe sich ständig bewegt und jemand aus dem Off ruft: „Ziel doch besser, Mensch!“ Ich komponiere einen Song, drehe einen Film, bastle an meinem kleinen kreativen Denkmal und – tja – niemand jubelt. Nicht mal ein zaghaftes Klatschen. Die Zuschauer sind wie ein Bus voller Morgenmuffel. Jeder starrt aus dem Fenster und denkt: „Lass mich bloß in Ruhe.“
Neulich dachte ich, ich mach, was richtig Gutes. Einen Song für Schweinfurt, „Schweinfurt, meine Stadt“. Klingt nett, oder? Heimatgefühle, ein bisschen Lokalkolorit, vielleicht sogar ein paar Tränchen der Rührung. Ich schicke das Lied ans Rathaus, verteile es auf allen Plattformen, und was höre ich vom Oberbürgermeister? „Kenne ich nicht.“ Kennen Sie nicht? Ach wirklich? Das Lied über Ihre Stadt, die Sie regieren, die ich besinge, und Sie haben keine Minute Zeit zum Hinhören? Wahrscheinlich hat er lieber ein weiteres seiner selbst gedrehten Videos geschaut, wo er dynamisch irgendwohin deutet und die Kamera stolz auf seinen Kugelschreiber zoomt. Große Politik eben.
Natürlich ist das frustrierend. Da denkt man: „Diesmal klappt’s. Diesmal berühre ich die Massen, vielleicht sogar den OB.“ Aber nein, Schweinfurt scrollt gelangweilt weiter, irgendwo zwischen Katzenvideos und Gemeinderatsprotokollen. Man könnte fast meinen, ich hätte den Song auf Japanisch veröffentlicht.
Aber was soll's? Wer kreativ ist, muss auch ein bisschen masochistisch sein. Man schüttet Herzblut, Schweiß und Tränen in sein Werk – und am Ende ruft jemand aus der Menge: „Gefällt mir nicht.“ Und dann ist man wieder da, wo man angefangen hat: bei sich selbst. Denn das ist der Clou. Man kann es ihnen ohnehin nicht recht machen. Die Masse will weder Tiefgang noch Ecken und Kanten. Die Masse will, dass alles klingt wie das letzte Lied, das man sowieso schon kannte.
Und ich? Ich bleib dabei: Ich mach mein Ding. Schweinfurt mag schlafen, der Oberbürgermeister mag wegklicken, aber ich bleib laut. Vielleicht nicht im Rathaus, vielleicht nicht auf den großen Bühnen, aber irgendwo. Da, wo es zählt.
Und wenn meine Sachen Ihnen nicht gefallen? Keine Sorge, die nächste Stadt wartet schon. Vielleicht schreibe ich als Nächstes „Bamberg, wach auf!“
Warum löschen Sie Beiträge unter ihren Videos auf YouTube, in denen Leute einfach in sachlichem Ton (ohne jegliche Beleidigungen o.ä.) die Wahrheit schildern?
AntwortenLöschenIch habe keine Lust, ständig zu erklären, warum mein Kanal jetzt 55000 Abos hat. Ich habe nicht Verbotenes gemacht oder Unanständiges und es ist mir auch egal, wer was darüber denkt
AntwortenLöschenLaut YouTube-Statuten ist es sehr wohl verboten, sich Abos zu kaufen.
AntwortenLöschenFolgen davon: YouTube kann den Kanal demonetarisieren oder bei massivem Verstoß auch gleich komplett löschen. Schauen Sie das gerne in den YouTube-Nutzungsrichtlinien nach.
Es kann Ihnen natürlich egal sein, was Leute darüber denken, dass Sie sich massenhaft Abos kaufen (was Sie in einem Ihrer Kommentare übrigens auch eingeräumt haben) – verboten bleibt es dennoch.
Auch wenn man direkt bei YouTube eine Werbung schaltet! Ich verstoße gegen keine Richtlinien und außerdem geht es dir überhaupt nichts an, was ich mache , mein, Kanal meine Verantwortung, ich muss niemandem Rechenschaft geben, schon gar nicht Ihnen egal über was . Sie müssen meine Sachen nicht lesen und schauen.
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