Unglaublich


Manchmal frage ich mich, wozu wir überhaupt noch Verstand haben, wenn Schilder aufgestellt werden, die diesen sofort in Frage stellen. Neulich gehe ich an diesem gigantischen Rasenstück beim blauen Hochhaus vorbei – na, ihr wisst schon, das Stück Grün, das aussieht wie die perfekte Bühne für Kinderlachen und einen ausgelassenen Fußballnachmittag. Und was sehe ich? Ein Schild. Nicht irgendeines, sondern ein Schild, das da völlig ernsthaft steht: „Spielen verboten“. Ja, da fragt man sich: „Was sonst?“ Wofür ist dieser Rasen denn da, wenn nicht für den gelegentlichen Ballkick? Als Kunstwerk? Soll man ihn aus der Ferne betrachten und sich denken: „Wow, was für eine unbespielte, unberührte Grünfläche!“

Vielleicht sollte man dort stattdessen Schafe grasen lassen. Die halten sich bestimmt ans Verbot, oder? Aber wehe, die schießen einen Grashalm in die falsche Richtung, dann gibt's wahrscheinlich noch eine Mahnung wegen Verunstaltung der städtischen Ästhetik. Am besten wäre es wohl, wenn wir den Rasen einfach plattieren. Betonieren. Dann hat auch keiner mehr das Bedürfnis, zu spielen. Problem gelöst!

Und dann hört man noch von den wirklich wichtigen Ereignissen in der Welt. Da ist dieser Typ, der sich allen Ernstes um das höchste Amt der USA bewirbt und in einem Duell behauptet, die Einwanderer würden die Hunde und Katzen des Landes auffressen. Moment mal. Hat er wirklich das gesagt? Man weiß ja, dass Politiker manchmal Unsinn reden, aber das setzt dem Ganzen doch die Krone auf. Arme Amerikaner, kann man da nur sagen. Früher hätte man erwartet, dass sich die Kandidaten wenigstens um Themen wie Gesundheit, Bildung oder die Umwelt kümmern – aber nein, hier geht es um den Schutzzustand von Fiffi und Miezi. Ich meine, wer braucht auch Krankenversicherungen oder eine vernünftige Außenpolitik, wenn man seine Haustiere retten muss?

Und dann diese Kandidaten. Als ob das Land nicht genügend brillante Köpfe hätte. Stattdessen bekommen sie jemanden serviert, der in Sachen Altersweisheit dem Kräutergarten von Oma Konkurrenz macht. Mit einer Mischung aus Nostalgie und Verwirrung stolziert er über die politische Bühne, während die andere Kandidatin den American Dream verteidigt – mit der Panik vor Katzen- und Hundedieben. Herrlich, oder? Da fragt man sich wirklich, ob die Zukunft der USA aus einem Netflix-Drehbuch stammt.

Nun ja, immerhin dürfen die Amerikaner noch auf ihren Rasenflächen spielen. Oder sind da auch schon Schilder aufgestellt? Man weiß ja nie…





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