In diesem besonderen Jahr war es nicht nur die alljährliche Kirchweih, sondern ein doppeltes Jubiläum, das den feierlichen Anlass bildete: 25 Jahre Grenzsteinfest und 375 Jahre Wiedererlangung der Reichsfreiheit beider Dörfer Gochsheim und Sennfeld. Diese Feierlichkeiten fanden im Rahmen der traditionellen Kirchweih statt, die jedes Jahr am ersten Sonntag im September ausgetragen wird. Die Kombination aus historischem Bewusstsein, lokalem Stolz und jahrhundertealter Tradition war in diesem Jahr besonders spürbar.
Die Geschichte der beiden Dörfer Gochsheim und Sennfeld ist tief in den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges verwurzelt. Nach dem Verlust ihrer Reichsfreiheit im Jahr 1635 durch die Wirren des Krieges konnten die beiden Dörfer 1649 im Zuge des Restitutions-Recesses diese wieder erlangen. Dieses Ereignis markierte nicht nur ein rechtliches und politisches, sondern auch ein kulturelles Comeback. Seitdem wird das Friedensfest jährlich gefeiert und erinnert an den Stolz und die Eigenständigkeit der beiden Gemeinden.
Der Plantanz, eine der zentralen Traditionen dieser Feste, symbolisiert diesen Zusammenhalt und das Gedenken an die historische Wiedererlangung der Reichsfreiheit. Junge Tänzerinnen und Tänzer aus beiden Dörfern führten den Tanz in traditioneller Tracht auf, was ein lebendiges Bild des kulturellen Erbes vermittelte. Der Plantanz ist mehr als nur eine folkloristische Aufführung – er ist Ausdruck der tiefen Verbindung zwischen den Menschen, der Geschichte und der Zukunft ihrer Gemeinschaft.
25 Jahre Grenzsteinfest: Ein weiterer Höhepunkt
Zusätzlich zur Kirchweih wurde in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum des Grenzsteinfests gefeiert, ein Fest, das die jahrhundertealte Grenze zwischen Gochsheim und Sennfeld symbolisch markiert. Der historische Grenzstein, der im Mittelpunkt des Festes steht, erinnert an die Zeit der Eigenständigkeit der beiden Dörfer als Reichsdörfer. An diesem Tag kamen Bürgerinnen und Bürger zusammen, um die historischen Verbindungen und die Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden zu feiern. Mit traditioneller Musik, Reden wurde die Geschichte lebendig und erinnerte an die enge Beziehung der Dörfer, trotz der einst formalen Grenze zwischen ihnen.
Sommerliche Stimmung und ein unerwarteter Wetterwechsel
Die gesamte Kirchweih und das Grenzsteinfest wurden von strahlendem, sommerlichem Wetter begleitet. Es schien, als würde der Himmel selbst die Feierlichkeiten segnen, während Menschen aus nah und fern zusammenkamen, um dieses besondere Ereignis zu feiern. Doch am Ende der Nachkirchweih, als das Fest langsam seinem Ende zuging, zog plötzlich ein unerwarteter Wetterwechsel auf. Der Himmel verdunkelte sich und ein heftiger Regen setzte ein, der die letzten Stunden der Feierlichkeiten prägte. Trotz dieses abrupten Umschwungs behielt die Stimmung ihren positiven und festlichen Charakter. Die Menschen fanden Schutz unter den Zelten und Pavillons und ließen sich die Freude über das Fest nicht nehmen.
Es war ein unvergesslicher Abschluss, der die Gemeinschaft erneut daran erinnerte, dass auch nach schwierigen Zeiten – symbolisiert durch den plötzlichen Regen – das Zusammengehörigkeitsgefühl und der Stolz auf die eigene Geschichte unerschütterlich bleiben.
Bilder und Eindrücke vom Fest
Wir von SW-N waren bei den Feierlichkeiten des Grenzsteinfests und beiden Kirchweihen vor Ort und haben die schönsten Momente mit der Kamera festgehalten. Die lebhaften Tänze, das Lachen der Menschen, die feierliche Atmosphäre und auch der unerwartete Wetterumschwung sind in unserem Film zu sehen. Es war für uns eine große Freude, diese besonderen Augenblicke einzufangen und sie mit Euch zu teilen.
Wir hoffen, dass Euch der Film genauso viel Spaß bereitet wie uns beim Dreh. Viel Vergnügen beim Ansehen und auf ein weiteres erfolgreiches Jahr der Traditionspflege und des Gemeinschaftsgefühls in Gochsheim und Sennfeld!
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