Stadt und Landkreis schaffen Perspektiven
Die angekündigte Schließung des Krankenhauses St. Josef zum 31.12.2024 fordert alle Verantwortlichen vor Ort.
Schweinfurt – Im Gespräch mit der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach, am vergangenen Freitag wurde noch einmal deutlich: Die Schließung des Krankenhauses wird nicht rückgängig gemacht werden.
„Nach Bekanntgabe der Entscheidung der Kongregation, das Krankenhaus St. Josef zu schließen, gilt es jetzt gemeinsam Perspektiven zu schaffen“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé. „Das Leopoldina-Krankenhaus hat damit begonnen, Strukturen, Prozesse und Kapazitäten anzupassen und die entstehende Lücke zu schließen“, erklärte Jürgen Winter, Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses.
Dazu gehören unter anderem die Schaffung von neuen Bettenkapazitäten, die Fortführung der Palliativstation und der Akutgeriatrie – eine Aufgabe, die gemeinsam mit den Partnern in Stadt und Landkreis zu erfüllen ist.
„Als Aufsichtsratsvorsitzender des Leopoldinas weiß ich, dass das Leo für diese neuen Aufgaben bereit ist“, so der Oberbürgermeister.
„Auch die Geomed-Klinik in Gerolzhofen wird ihren Beitrag zur Sicherungen der Gesundheitsversorgung im Landkreis Schweinfurt leisten, vor allem im Hinblick auf die Akutgeriatrie“, erklärt Landrat Florian Töpper.
Die Landesregierung wird den Transformationsprozess im Bereich der notwendigen Strukturanforderungen aktiv unterstützen, auch finanziell, so die Zusicherung von Ministerin Gerlach letzten Freitag.
Auf Einladung des Oberbürgermeisters kamen am vergangenen Montag Landrat Florian Töpper und Jürgen Winter, Geschäftsführer im Leopoldina-Krankenhaus, zu einer weiteren konstruktiven Abstimmung in das Rathaus. „Zudem stehe ich in engem Austausch mit Stefan Funk, dem Präsidenten des unterfränkischen Bezirkstages“, erklärt Remelé. Als nächsten Schritt haben die Verantwortlichen einen weiteren Termin Anfang September initiiert, zu dem unter anderem auch die Agentur für Arbeit, die Mitarbeitenden-Vertretung und der Ärztliche Direktor des St. Josefs eingeladen sind. Auch die Einladung von Landrat Wilhelm Schneider (Landkreis Haßberge) ist vorgesehen. „Gemeinsam arbeiten wir an einer Perspektive für die Mitarbeitenden des St. Josefs.“
Neben dem vom Schweinfurter Landrat Florian Töpper geplanten Koordinierungskreises, den der Oberbürgermeister ebenfalls unterstützt, ist das ein weiterer Schritt dahingehend, möglichst viele Fachkräfte in der Region zu halten und ihnen zeitnah auch entsprechende Möglichkeiten aufzuzeigen.
Die Gesundheitsversorgung in der Region Schweinfurt beschäftigt das Stadtoberhaupt seit dem Start der Gespräche zwischen der Kongregation der Schwestern des Erlösers und dem Leopoldina-Krankenhaus. „Von der Idee des Schweinfurter Modells über das Gutachten mit der dem Vorschlag einer Fusion bis hin zur Entscheidung der Kongregation, diesen Weg nicht mitzugehen - ich war im gesamten Prozess sowohl in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Leopoldinas als auch als Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt involviert“, erklärt Remelé. Auch der darauffolgende Prüfprozess einer städtischen Übernahme wurde seitens der Stadt aktiv begleitet. Parallel dazu hat sich das Leopoldina mit städtischer Unterstützung Gedanken über die weitere Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region Schweinfurt gemacht. „Ich sehe es auch weiterhin als meine Aufgabe, mich aktiv und vor allem auch persönlich in die weitere Entwicklung des Prozesses einzubringen“, erklärt der Oberbürgermeister.
Warum wird hier niemand von den Politikern zur Rechenschaft gezogen? Ein funktionierendes Krankenhaus zumachen. Auch das Josefskrankenhaus wurde letztlich mit Geldern aus dem Gesundheitssystem finanziert und aufgebaut. Jetzt an anderen Stellen Kapazitäten neu aufbauen. Wieder mit Geldern aus dem Gesundheitssystem. Warum kümmert sich da niemand drum? Rechnungshof? Staatsanwaltschaft? Presse? Alles Fehlananzeige!
AntwortenLöschen