Sommer, Sonne, Sorgenfalten

 


Es ist ein trüber Nachmittag, und ich sitze in meinem Büro, starre aus dem Fenster und denke nach. Sommer? Ist das dieses Jahr überhaupt ein Sommer? Da kommt mir unweigerlich das alte Lied von Rudi Carrell in den Sinn: „Wann wird es endlich wieder Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal war?“

In den letzten Jahren hörten wir ständig von Hitzerekorden. Dieses Jahr dagegen – zu kalt für die Jahreszeit, zu viel Regen. Schuld ist der Klimawandel natürlich. Also wir. Also ich. Aber was mache ich falsch? Was kann ich ändern, damit unser Wetter wieder so wird wie früher?

Kann ich als einzelner Mensch, als kleines Sandkorn in der Unendlichkeit der Welt, überhaupt etwas bewirken? Ich trage meine T-Shirts seit Jahren, auch wenn sie nicht mehr schön aussehen, aber sie sind noch perfekt. Ich laufe oft statt zu fahren, wir frieren lieber, als die Heizung aufzudrehen, und wir schalten unsere Elektrogeräte ab, wenn wir sie nicht brauchen. Unser ganzer Haushalt ist auf Energiesparen eingestellt. Was können wir noch tun, damit es wie früher wird? Ein Sommer wie es früher einmal war?

Ich erinnere mich noch, wie meine Eltern immer nach Italien in den Urlaub gefahren sind, weil das Wetter bei uns zu unbeständig war. War früher wirklich alles besser, auch das Wetter? Es war auf jeden Fall kälter. Wir hatten Schnee und konnten wochenlang Schlitten und Ski fahren am Katzenbuckel in Weyer oder am Boch zwischen Sennfeld und Gochsheim und natürlich in der Rhön. Heute können wir im Dezember im Garten grillen und es wachsen Bäume und Pflanzen, die früher hier keine Chance hatten.

In meiner Jugend wollte ich immer im Alter nach Italien auswandern. Heute vertrage ich die Hitze nicht mehr mit meinen 70 Lenzen und benötige immer mehr die Nähe zu meinen Ärzten. Alt werden ist nicht schön. Klimawandel ist nicht schön. Und ich habe das Gefühl, an beiden kann ich nichts ändern. Nur unsere politischen Führer könnten Weichen stellen. Doch viele von ihnen haben keine ausreichende Ausbildung, um unsere Probleme zu erfassen. Und auch hier habe ich nur beschränkten Einfluss, alle paar Jahre bei den Wahlen.

Ich fühle mich hilflos dem Wetter ausgeliefert und freue mich auf den nächsten warmen, erträglichen Tag und auch ein bisschen Wasser für unsere Landwirte. Aber bitte nicht zu viel und das auch nur zwischen 00 Uhr und 03 Uhr.

Kommentare

  1. Dieses Jahr dagegen – zu kalt für die Jahreszeit, zu viel Regen??? >"ich bin sooo FROH, daß dieses Jahr mal das Wasser (vom Himmel) nachgeholt wird, was 2022 DERMAßEN gefeehlt hat!!!, grad in unserer dürren Gegend. Unser >unterfränkischer< Grundwasserspiegel bräuchte noch einige solche Wassersommer, um das wieder nachzuholen, was 2022 + 2018 abgesunken ist!!! Zieh halt ein "stickel" Jacke an, dann friert´s Dich net (so)! "Mein Gott W.....->Sandra" ^^ :-)))

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