Es gibt so viele verschiedene Vögel auf der Welt, und selbst die heimischen sind nicht zu verachten! Da hätten wir zum Beispiel die Elster, die notorische Diebin, die alles stiehlt, was glänzt. Wenn sie einen Ring oder eine Münze findet, gibt es kein Halten mehr – alles wandert in ihr Nest, und der arme Besitzer sucht vergeblich nach seinem verlorenen Schatz.
Dann gibt es den Kuckuck, diesen gerissenen Trickser, der seine Eier in fremde Nester legt. Man kann sich das Drama vorstellen, wenn der überraschte Gastgeber-Vogel plötzlich ein riesiges Kuckucks-Küken im Nest hat, das alle anderen aus dem Nest wirft. "Nicht schon wieder!", mag der verzweifelte Amselvater rufen.
Und wer kennt sie nicht, die Möwen, die es scheinbar als ihre Lebensaufgabe ansehen, auf alles und jeden zu kacken, egal ob es wichtig ist, oder nicht? Da sitzt man am Strand, genießt sein Eis, und schwups – zack, hat man Möwenkacke auf dem Kopf. "Ist das jetzt ein Kompliment oder nur schlechte Laune?", fragt man sich da.
Die neugierigen Spatzen hingegen sind immer mitten im Geschehen. Sie beobachten ihre Nachbarn, um zu sehen, was die anderen Vögel wieder anstellen, und geben dann lautstark ihren Senf dazu, ohne wirklich zu verstehen, worum es geht. Es scheint, als würden sie sich über den aufmüpfigen Gesang des anderen erfreuen, ohne zu begreifen, was der wirklich singt. "Klang nett, aber worum ging's da eigentlich?", fragt sich der Spatz.
Ich schaue den Vögeln gerne von außen zu und bin immer wieder verwundert, was manche Vögel alles anstellen, um die Aufmerksamkeit der anderen Vogelwelt auf sich zu ziehen. Da gibt es den Star, der singt, schnattert und kräht, dass es nur so eine Freude ist. Alle, die ihm zuhören, sind begeistert amüsiert, denn er ist bekannt dafür, die Menschen und seine Artgenossen zu unterhalten. Aber was denkt dieser Star dabei? Was will er uns mit seinem Gesang wirklich sagen? Leider bleibt uns das verborgen, denn wir verstehen seine Melodien nicht.
Schade eigentlich. Aber vielleicht ist es ja auch gerade das Geheimnisvolle, das den Reiz der Vogelwelt ausmacht. So können wir uns immer wieder aufs Neue wundern und lachen über die kleinen Geschichten und Dramen unserer gefiederten Freunde.
Sandra Grätsch
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