Was ist heute ein Menschenleben noch wert? Eine Frage, die man sich angesichts der täglichen Nachrichten durchaus stellen darf. Jeden Tag hören wir von Menschen, die auf brutale Weise aus dem Leben gerissen werden – durch Messer, Schüsse oder Raketen. Und was machen wir? Wir beißen in unser Frühstücksbrötchen, murmeln ein genervtes „alles Idioten auf dieser Welt“ und schalten um zu den Börsennachrichten. Aber wie konnte es so weit kommen, dass ein Menschenleben scheinbar weniger wert ist als die neueste Aktienkurve?
Da haben wir den Durchschnittsbürger, der sich mit einer Mischung aus Fatalismus und Gleichgültigkeit durch den Alltag kämpft. Schließlich hat er ja genug eigene Probleme: Der Kaffee ist mal wieder zu heiß, die Bahn verspätet und der Chef ein unverständiger Tyrann. Wer hat da noch Zeit, sich über das Schicksal eines fremden Menschen aufzuregen? Der Wert eines Lebens lässt sich doch in Cent und Euro kaum bemessen, oder vielleicht doch?
Einigen Autokraten dieser Welt scheint das jedenfalls ziemlich egal zu sein. Sie spielen ihr zynisches Spiel der Macht, als ginge es um Schachfiguren, und nicht um Menschenleben. Wie schlafen diese Herren nachts? Wahrscheinlich auf Kissen aus Geldscheinen, gestopft mit dem Elend derer, die sie in den Krieg schicken. Und wo ist Gott in diesem ganzen Chaos? Wahrscheinlich sitzt er in einem gemütlichen Himmelscafé, genießt eine Latte und überlegt, wann der richtige Moment gekommen ist, endlich einzugreifen – wenn er sich nicht bereits entschieden hat, dass der Mensch sein eigenes Chaos verdient hat.
In der westlichen Welt ist der neue Slogan "Aufrüsten". Ein toller Plan, oder? Je mehr Waffen, desto sicherer die Freiheit – zumindest in der Theorie. Wir stecken Milliarden in die neuesten Kriegsmaschinen, anstatt auch nur einen Cent in die Suche nach einem friedlichen Weg zu investieren. Ist es nicht erstaunlich, wie erfinderisch der Mensch im Zerstören sein kann, während er im Frieden stiften erschreckend einfallslos bleibt?
Vielleicht sollten wir uns alle mal eine Minute nehmen und über den wahren Wert eines Lebens nachdenken. Vielleicht ist ein Menschenleben doch mehr wert als die Butter auf unserem Brötchen oder die Zahlen in den Nachrichten. Und vielleicht, nur vielleicht, könnten wir irgendwann einen neuen Weg finden, einen noch nie dagewesenen Weg – bevor das letzte Sandkorn durch die Uhr rinnt und wir feststellen, dass wir den größten Schatz, den wir hatten, auf dem Altar der Gleichgültigkeit geopfert haben.
L.o.G.
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