Was gibt es nur für Menschen - Eine Glosse über die Tücken menschlicher Beziehungen

 Es gibt so Tage, an denen man sich fragt, ob das Universum in einem Anflug von Humor die Menschheit erschaffen hat, um sich anschließend zurückzulehnen und der Show zuzusehen. Besonders bunt wird es, wenn man auf Charaktere trifft, die so sehr von ihrer eigenen Grandiosität überzeugt sind, dass sie glauben, der Sonnenkönig Ludwig XIV. persönlich zu sein – nur ohne dessen Charme, Macht oder historische Bedeutung.



Nehmen wir zum Beispiel den Fall eines friedliebenden Individuums, das in die Fänge eines querulantischen Möchtegern-Journalisten geriet. Dieser Mensch, nennen wir ihn zur Vereinfachung Herrn Allwissend, ist eine jener faszinierenden Persönlichkeiten, die glauben, das Rad nicht nur erfunden, sondern auch persönlich ans Laufen gebracht zu haben. Mit einer Selbstsicherheit, die selbst die größten Eroberer der Geschichte erblassen lassen würde, pflügt er durch das soziale Gefüge seiner Umgebung wie ein Elefant im Porzellanladen.

Jahrelang teilte unser friedliebender Protagonist sein berufliches Schicksal mit Herrn Allwissend – Jahre, die im Rückblick wohl eher einer lebenslangen Sisyphus-Arbeit gleichen. In diesen Jahren lernte er, dass es Menschen gibt, die mit einer solch blendenden Aura der Selbstüberzeugung ausgestattet sind, dass sie jegliche Form von Kritik oder Ratschlag nicht nur abwehren, sondern regelrecht in eine andere Dimension verbannen. Alles, was nicht aus dem Mund von Herrn Allwissend selbst kommt, wird als irrelevant, dumm oder einfach nur als nicht existent betrachtet.

Besonders bemerkenswert ist Herrn Allwissends Fähigkeit, seine unfehlbaren Ansichten über soziale Netzwerke zu verbreiten. Mit der Grazie eines digitalen Attila hinterlässt er brennende Landschaften in den Kommentarspalten, aus denen er als strahlender Sieger hervorgeht – zumindest in seiner eigenen Wahrnehmung. Seine Gegner? Laut ihm eine Schar von Unwissenden, Faulen und Senilen, die es gewagt haben, seine brillanten Ideen nicht bis aufs Blut zu verteidigen.

Doch unser Protagonist, ein Liebhaber des Friedens und der Stille, hat nun die Nase voll. Die Tropfen, die das Fass zum Überlaufen brachten, waren persönliche Angriffe, die weit unter die Gürtellinie zielten. Es scheint, als hätte Herr Allwissend diesmal den Bogen überspannt.

Die Trennung war für mich ein Akt der Befreiung, ein Schritt zurück in eine Welt, in der Diskussionen nicht mit der Lautstärke der Argumente, sondern mit ihrer Qualität gewonnen werden. Doch selbst nach der Trennung fand Herr Alleswisser Wege, seine Dissonanzen in mein Leben zu tragen, indem er nun auch meine Lebensweise und Orientierung in seine öffentlichen Anklagen einbezog.

Es ist ein sonderbares Phänomen: In einer Zeit, die mehr denn je von Diversität und Toleranz geprägt sein sollte, gibt es immer noch jene, die meinen, ihre Meinung sei die einzig gültige. Sie erkennen nicht, dass das Echo ihrer Worte oft nur die Leere ihrer Argumente widerspiegelt.

In einer Welt, in der Zusammenarbeit und gegenseitiger Respekt das Öl sind, das die Zahnräder des Fortschritts schmiert, erweist sich Herr Allwissend als Sand im Getriebe. Es ist entscheidend, zu erkennen, wann es Zeit ist, sich von toxischen Beziehungen zu lösen und seinen eigenen Weg zu gehen. Denn am Ende des Tages ist das Einzige, was wir wirklich kontrollieren können, wie wir auf die verrückten Charaktere reagieren, die das Universum uns vor die Füße wirft. Und vielleicht, nur vielleicht, bietet gerade das die beste Unterhaltung für das Schweinfurter Publikum.

L.o.G.

Mister Horror M.H.


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