Und wieder trotz Klimawandel mit dem Smart unterwegs


Manche Tage habe ich das Gefühl, mein Kopf platzt, immer nur Regen, in der Wohnung sitzen, kein Input. In diesen Momenten benötige ich einfach meinen Smart, um einmal die Stadt zu verlassen und etwas anderes zu sehen, Input fürs Gehirn. Sicher werden jetzt Einwände kommen, man könnte ja Fahrrad fahren. Fahrrad fahren ist umweltfreundlicher, aber man denke an die Batterien mit den seltenen Erden, die Entsorgung der verbrauchten Batterien.
Sicher könnte man auch ohne Hilfsmotor fahren, wird aber im Alter über siebzig immer schwerer, da streiken schon einmal die Knie. Aber muss ich mich eigentlich rechtfertigen in einer Zeit, wo die Kinder mit dem SUV zum Kindergarten und zur Schule gefahren werden, wo mit dem Flugzeug um die halbe Welt geflogen wird, um Urlaub zu machen? In einigen Gegenden der Welt werden Kriege geführt, und dabei wird keine Rücksicht auf die Umwelt genommen. Gefährlicher Dreck fliegt durch die Luft, und allen ist es egal, wie dadurch die Umwelt belastet wird. Und ich mit meinem kleinen Smart bin eine Umweltsau. Natürlich bin ich das, und ich genieße es. Die Diskussion um die Umweltauswirkungen unseres Verhaltens hat längst die alltäglichen Entscheidungen erreicht. Es scheint, als würde sich die Welt in zwei Lager teilen – diejenigen, die ihre ökologischen Fußabdrücke minimieren und auf umweltfreundliche Fortbewegungsmittel umsteigen, und diejenigen, die sich weniger Sorgen machen. In Zeiten des Klimawandels, in denen wir täglich von erschreckenden Nachrichten über schmelzende Gletscher, steigende Meeresspiegel und verheerende Naturkatastrophen umgeben sind, erscheint meine Wahl, meinen Smart zu fahren, als geradezu ketzerisch. Schließlich ist es ein kleines, benzinbetriebenes Auto, das nicht gerade für seine Umweltfreundlichkeit bekannt ist. Aber dennoch steige ich immer wieder gerne ein und fahre los. Man könnte jetzt argumentieren, dass Fahrradfahren die umweltfreundlichere Option ist. Und das stimmt zweifellos. Fahrräder produzieren keine Emissionen und tragen nicht zur Luftverschmutzung bei. Aber hier liegt das Dilemma. Die scheinbar umweltfreundliche Alternative hat auch ihre Nachteile. Die Herstellung von Fahrrädern erfordert Ressourcen und Materialien, darunter seltene Erden, die ökologische Probleme mit sich bringen. Zudem müssen wir bedenken, wie alte Fahrradbatterien entsorgt werden. Sie können nicht einfach in den Müll geworfen werden, ohne die Umwelt zu belasten. Außerdem gibt es noch ein weiteres Problem – das Alter. Im Alter über siebzig wird es schwierig, ohne Hilfsmotor zu fahren. Die Knie streiken, die Muskeln schwinden, und die Mobilität wird eingeschränkt. Und ja, vielleicht könnte ich versuchen, mich auf meine letzte Kraft zu besinnen und weiterhin das Fahrrad zu nutzen. Aber es ist nicht einfach, die eigenen Grenzen zu akzeptieren und sich von vertrauten Gewohnheiten zu verabschieden. In dieser Zeit, in der Eltern ihre Kinder mit riesigen SUVs zum Kindergarten und zur Schule fahren, in der Menschen um die halbe Welt fliegen, um ihren Urlaubsort zu erreichen, und in der in einigen Teilen der Welt Kriege geführt werden, bei denen die Umweltauswirkungen keine Rolle spielen, fühle ich mich fast schon unschuldig, wenn ich meinen kleinen Smart fahre. Ja, ich bin mir bewusst, dass auch mein Auto zur Umweltverschmutzung beiträgt. Aber im Vergleich zu den oben genannten Beispielen scheint es fast irrelevant zu sein. Die Realität ist komplex, und die Frage der Umweltverträglichkeit ist nicht immer eindeutig zu beantworten. Ich genieße die Freiheit und Unabhängigkeit, die mir mein Auto bietet und fühle mich als Umweltsau. Vielleicht sollte ich mich schuldig fühlen, aber in dieser Welt, in der die Prioritäten oft auf andere Weisen verdreht erscheinen, fahre ich weiterhin meinen Smart und genieße es. Ich bin keine Umweltsau, aber ich bin definitiv ein Mensch, der seine eigenen Entscheidungen trifft und dabei auch auf seinen Komfort und seine Bedürfnisse achtet. Und in einer Welt, die oft von Kompromissen und Ausnahmen geprägt ist, scheint das in Ordnung zu sein.

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