Krankenhäuser sehen rot-Lauterbach ist schuld?


Schweinfurt – Am 20.06.2023 versammelten sich alle Krankenhäuser der Region auf dem Marktplatz in Schweinfurt, um auf ihre schwierige finanzielle Situation aufmerksam zu machen. Wir sprachen mit Jürgen Winter vom Leopoldina Krankenhaus und Norbert Jäger vom Josef Krankenhaus. Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ machen die Kliniken in Deutschland auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam. Auch die Krankenhäuser Geomed-Kreisklinik, das Marktkrankenhaus Werneck, das Krankenhaus Schloss Werneck sowie das Krankenhaus St. Josef und das Leopoldina-Krankenhaus sind von immensem Kostenanstieg aufgrund der Inflation und fehlender Refinanzierung, insbesondere der gestiegenen Personalkosten, betroffen. Die durchschnittliche Preissteigerung der Lieferungen liegt bei über 8 %, während die Personalkosten allein in diesem Jahr um mehr als 6 % gestiegen sind. Da unsere Preise in Berlin politisch festgelegt werden und die Inflation nur auf dem Niveau der Jahre bis 2021 berücksichtigt wird, entsteht eine Lücke von rund 8 % der Gesamtkosten. „Wir schließen uns dem Protest und dem Aktionstag an, weil wir endlich wieder verlässliche Finanzierung für die Kliniken benötigen. Die Krankenhausgesellschaften haben im vergangenen Herbst mit einer Rettungsfahrt durch Deutschland auf die Missstände aufmerksam gemacht. Es gab danach auch politische Unterstützung, aber zum einen nicht genug und vor allem nicht nachhaltig. Wir müssen von immer neuen Hilfspaketen wegkommen. Die Krankenhäuser benötigen verlässliche Sicherheit für Krankenhausträger, Beschäftigte, aber auch und vor allem für Patientinnen und Patienten. Wenn politisch nicht gehandelt wird, erleben wir einen ungesteuerten, eiskalten Strukturwandel mit Insolvenzen , Schließungen und verheerende Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit“, äußern die Verantwortlichen der Krankenhäuser . Bereits im Herbst 2022 haben die Kliniken auf die extreme Insolvenzgefahr hingewiesen. Auch unabhängige Untersuchungen wie der Krankenhausrating-Report zeigen, dass fast die Hälfte der Krankenhäuser von Insolvenz bedroht ist und fast keine Klinik mehr schwarze Zahlen schreibt. Die Bundesregierung hat auf die gestiegenen Energiekosten reagiert und 6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen jedoch nur teilweise tatsächlich in die Kliniken. Immerhin hat sich die Politik nun kurzfristig entschlossen, dass 4 dieser 6 Milliarden als direkte pauschale Hilfen ausgezahlt werden.

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