IG Metall erhöht nach unzureichendem Angebot Druck auf Arbeitgeber
Die erste Tarifverhandlung für das bayerische KFZ-Handwerk ist am vergangenen Donnerstag in Nürnberg ergebnislos beendet worden. Nach einem unzureichenden Angebot der Arbeitgeber führt die IG Metall seit Montag Warnstreiks in Bayern durch. Am heutigen Dienstag hat die IG Metall Schweinfurt deshalb die Beschäftigten von Emil Frey in Schweinfurt zum Warnstreik aufgerufen. Erstmals fand dabei ein Demozug, vorbei an diversen Autohäusern im Hafengebiet, mit anschließender Kundgebung statt. „Damit wollen wir auch in anderen Autohäusern auf unsere Tarifrunde aufmerksam machen. Diese ist noch nicht überall angekommen“, so Reiner Gehring, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt.
Gehring weiter: „Mit ihrem mickrigen Angebot zwingen uns die Arbeitgeber auf die Straße. Die Beschäftigten in den Werkstätten und Autohäusern leiden sehr unter den enormen Preissteigerungen.“ Deshalb brauchen die Beschäftigten schnell deutlich mehr Geld. Die Betriebe können sich das laut Gehring auch locker leisten, das KFZ-Handwerk brummt und macht gute Geschäfte. Mit guten Entgeltsteigerungen könnten die Betriebe auch ihre Attraktivität im Ringen um Fachkräfte steigern, sonst drohe der Branche ein Aderlass an Fachkräften. Die Arbeitgeber müssten sich in dieser Tarifrunde noch deutlich bewegen.
Das untermauert auch eine IG Metall-Befragung unter den Beschäftigten im bayerischen KFZ-Handwerk. 78 Prozent sagen, ihr Betrieb verliert derzeit Fachkräfte. 61 Prozent haben eine große oder sehr große Bereitschaft, den Betrieb oder sogar die Branche zu wechseln. 85 Prozent berichten von einer guten Auftragslage ihres Betriebes, 91 Prozent spüren die Preissteigerungen in ihrem Geldbeutel sehr.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Vielen Dank für Ihre Nachricht . Das SW-N.TV Team