Warme Worte reichen nicht

 

Foto: ver.di – Hämel-Gebhardt

Erster Warnstreik bei der Stadt Schweinfurt 

Die Stadt Schweinfurt informierte bereits über einen ersten Warnstreik durch die Gewerkschaft ver.di am Mittwoch. „Wir haben zunächst nur einen Teil der Beschäftigten zum Streik aufgerufen“, so Marietta Eder, Geschäftsführerin ver.di Schweinfurt. 

Deshalb haben viele Menschen in Schweinfurt noch keine Auswirkungen gespürt. „Es geht um ein Zeichen Richtung Stadt Schweinfurt und damit an gesamten Arbeitgeberverband“, so Anja Firsching. „Ziemlich frustrierend empfanden es die Kolleginnen und Kollegen, dass in der ersten Verhandlungsrunde nichts von den Arbeitgeber angeboten wurde. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Inflation Rekordwerte erreicht hat, haben wir mehr erwartet“, so Rick Ozimek. Es gab nur warme Worte. „Natürlich ist die Aussage, dass wir alle im öffentlichen Dienst den Laden am Laufen halten, richtig. 

Ohne die Beschäftigten aus dem Sozial- und Erziehungsdienst gäbe es keine Jugendarbeit und damit keine so wertvolle Arbeit für unsere Kinder und Jugendlichen“, schildert Patrick Weisenberger. Das gilt für uns alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst, ob beispielsweise im Bürgerservice, Bauamt, Amt für soziale Leistungen, Ordnungsamt und Servicebetrieb Bau und Stadtgrün. „Wer wichtig ist, muss auch entsprechend bezahlt werden“, so die verdianer. Bereits Mitte Januar wurden die Tarifforderungen an Bürgermeisterin Lippert übergeben. „Die Mehrheit der Beschäftigten auch hier vor Ort stehen hinter unseren Forderungen. 

Wir wollen 10,5 Prozent, mindestens 500 Euro. Auch die Azubis brauchen 200 Euro mehr“, sagt Anja Firsching. Übereinstimmend erklären Firsching, Weisenberger und Ozimek. Hier geht es auch um die Zukunft der Stadt. „Nur, wenn wir gerechte Löhne bekommen, werden wir auch ausreichend Bewerbungen für unsere offenen Stellen bekommen. Und nur dann läuft der angesprochene Laden weiter.“ Bei den vielen Gesprächen mit den Beschäftigten werde sehr deutlich, dass die Inflation alle sehr hart trifft. „Natürlich gab es Zahlungen der Bundesregierung. Sie reichen aber nicht, um die gestiegenen Preise beim Einkaufen, Tanken etc. auszugleichen. Deshalb brauchen wir eine deutliche Lohnerhöhung und insbesondere auch den Mindestbetrag“, sagt Rick Ozimek. Klar ist auch: Unsere Forderung gilt für eine Laufzeit von 12 Monaten. Der Wunsch aus dem Arbeitgeberverband nach mehreren Jahren Laufzeit für Planungssicherheit lehnt die Mehrheit der Beschäftigten vehement ab. Und einig waren sich auch alle: Wir werden weiter aktiv sein, um unsere Forderung den nötigen Nachdruck zu verschaffen.

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