Mainfranken zwischen den Krisen



Würzburg – Die IHK hat die jüngste Untersuchung der Realsteuerentwicklung in den 237 mainfränkischen Gemeinden vorgestellt. Die Gewerbesteuereinnahmen stiegen demnach im Jahr 2021 auf 438,13 Mio. Euro an. Damit liegen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer nach einem coronageschwächten Jahr sogar wieder über dem Wert vor Beginn der Pandemie.

 

Die Einnahmenentwicklung in den beiden kreisfreien Städten geht dabei weit auseinander. Während Würzburg im Vergleich zum Vorjahr nur leicht zulegt, kann Schweinfurt seine Einnahmen um 77,8 Prozent steigern. Ein ähnlich diffuses Bild ergibt sich auch in den mainfränkischen Landkreisen. Es gibt einige Landkreise, die im Vergleich zum Vorjahr erhebliche Mehreinnahmen verbuchen. Spitzenreiter ist der Landkreis Schweinfurt mit einem Plus von rund 13 Mio. Euro. Demgegenüber stehen jedoch die Landkreise Main Spessart und Rhön Grabfeld, mit erheblichen Einbußen im Vergleich zum Jahr 2020. Allerdings lässt sich aufgrund der krisengeprägten politischen und wirtschaftlichen Lage aus der insgesamt positiven Tendenz von 2021 keine positive Entwicklung der Realsteuereinnahmen für die kommenden Jahre prognostizieren.

 

Die Realsteuerhebesätze legen die Kommunen selbst fest, so haben sie nicht nur direkten Einfluss auf die Attraktivität eines Unternehmensstandortes. „Wichtig für die mainfränkische Wirtschaft ist noch etwas anderes,“ so Rebekka Hennrich, Referentin Recht und Steuern bei der IHK, „Gerade in Krisenzeiten geht es darum, Unternehmen eine sichere Planungsgröße an die Hand zu geben. In Zeiten steigender Energiepreise und großer Unsicherheiten, sind stabile und moderate Hebesätze gefragt.“ Die Realität malt jedoch leider ein anderes Bild: Im Jahr 2022 wurden in Mainfranken 51 Hebesätze angehoben. Die Erhöhungen sind dabei auch teils deutlich, sie liegen in der Spitze bei 170 Prozentpunkten.

 

Der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz der Landkreise in Mainfranken beträgt in diesem Jahr 343 Prozent. Er bewegt sich zwischen 329 Prozent (Landkreis Haßberge) und 357 Prozent (Landkreis Bad Kissingen). Deutlich darüber – aber seit Jahren stabil - liegen die kreisfreien Städte Würzburg (420 Prozent) und Schweinfurt (370 Prozent). Der durchschnittliche Hebesatz der Mainfränksichen Landkreise liegt nunmehr bei der Grundsteuer A bei 355 Prozentpunkten und bei der Grundsteuer B bei 347 Prozentpunkten.

 

Die Broschüre „Realsteuererhebung 2022“ sowie ein Tabellenteil mit Datenmaterial der Erhebung stehen auf der Homepage der IHK unter http://www.wuerzburg.ihk.de/realsteuern zum Download bereit.

 

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