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München / Stuttgart, 5. Oktober 2021 – Am Wochenende starb bei Circus Krone in München der weiße Löwe „King Tonga“. In den vergangenen 19 Jahren wurde er als unfreiwilliger „Star“ zu Unterhaltungszwecken in der Manege vorgeführt und zur Zucht missbraucht. Noch immer zwingt das Zirkusunternehmen auch
Wildtiere zu unnatürlichen Tricks, während europaweit zunehmend Verbote für bestimmte Tierarten in Zirkusbetrieben verhängt werden. PETA kritisiert insbesondere die gewaltvolle Dressur und den verantwortungslosen Umgang mit den Lebewesen. In einem Video von 2019 ist beispielsweise zu sehen, wie zwei Löwinnen und ein Tiger während des „Trainings“ von Krone-Dompteur Martin Lacey mit Peitsche und Stock geschlagen werden. Zudem trennte er 2017 ein nur etwa vier Wochen altes Löwenbaby von seiner Mutter, um das Tierkind medienwirksam im Bayerischen Landtag zu präsentieren. PETA fordert die Zirkusdirektion auf, die Zucht und Dressur von Großkatzen unverzüglich einzustellen.
„Die Ära der Peitsche muss bei Circus Krone endlich enden“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, PETAs Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche. „Der Zirkus muss einsehen, dass die Zeiten, in denen fühlende Lebewesen zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden, vorbei sind. Daher fordern wir das Direktorenpaar nachdrücklich auf, künftig auf eine moderne, tierfreie Darbietung zu setzen.“
Gravierendes Tierleid bei Circus Krone
Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest. Das 2019 aufgenommene Video hatte eine Anzeige durch einen Tierschützer zur Folge. Die Staatsanwaltschaft München I stellte bei der Auswertung der Aufnahmen fest, dass die Tiere „leichtere Schmerzen“ erlitten haben. Zudem wurde bestätigt, dass auch die Angst vor weiteren Schlägen zu Leiden führen kann. Das Verfahren wurde nur eingestellt, weil den Tieren nach Ansicht der Anwaltschaft keine erheblichen Leiden und Schmerzen zugefügt worden waren.
Weitere auf PETA.de/Themen/Circus-Krone veröffentlichte Verfehlungen des Zirkus zeigen die Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde und Löwen und geben zudem einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren. Hinzu kommen die katastrophalen Haltungsbedingungen bei Circus Krone: In der Regel sind die Löwen und Tiger in einem kleinen Hinterhof des Münchner Winterquartiers untergebracht.
Qualzucht von weißen Großkatzen
Weiße Tiger, Löwen oder Jaguare werden als „Attraktionen“ zur Schau gestellt oder zu Preisen von bis zu 50.000 Euro sogar an Privatpersonen verkauft. Aufgrund der Fellfarbe – die auch in der Natur nur äußerst selten vorkommt – und der dadurch gesteigerten Vermarktungsmöglichkeiten sind diese Tiere besonders bei Zirkussen sehr gefragt. Die Zucht weißer Großkatzen in Gefangenschaft basiert allerdings auf der gezielten Inzucht von den wenigen in der Natur gefangenen Tieren – infolgedessen weisen Nachkommen häufig schwere genetische Defekte auf. Daher verurteilen die Zoodachverbände in Europa (EAZA) und den USA (AZA) die Nachzucht weißer Großkatzen.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
Weitere Informationen:
PETA.de/Neuigkeiten/Circus-Krone-Loewe-gestorben
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