Kraftlose Veganer, die vom Gerüst fallen? Veganer Profi-Kraftsportler Patrik Baboumian fordert Minister Hubert Aiwanger zum Armdrücken-Duell auf
Patrick Baboumian für PETA / © PETA Deutschland e.V.
Stuttgart, 15. Juli 2020 – „Stärkster Mann Deutschlands“ fordert Minister heraus: In der Diskussion um billiges Fleisch hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) im „BILD“-Interview geäußert, dass ein Bauarbeiter am dritten Tag vom Gerüst falle, wenn er nur einmal die Woche Fleisch bekäme.
Daraufhin wandte sich in der vergangenen Woche der vegane Profi-Kraftsportler und ehemals „Stärkster Mann Deutschlands“ Patrik Baboumian in einem von PETA übermittelten Schreiben an Hubert Aiwanger. Darin geht er auf die Vorurteile des Ministers gegenüber einer veganen Ernährung ein und fordert ihn zum Armdrücken-Duell auf:
„Ich biete Ihnen an, dass wir uns mal auf eine Limo treffen und Sie versuchen, mich im Armdrücken zu schlagen. Nur müssen Sie mir dann auch versprechen, dass Sie Konsequenzen aus dem Ergebnis unseres Duells ziehen und einen veganen Probezeitraum einlegen werden. Sie wären überrascht über die positiven Auswirkungen, die eine rein pflanzliche Ernährung auf Ihre Fitness hat“, so Kraftsportler Baboumian in seinem Schreiben an den bayrischen Wirtschaftsminister.
Tierische Produkte befördern ernährungsmitbedingte Krankheiten und Viren wie Corona
Jährlich belaufen sich die Kosten für ernährungsmitbedingte Erkrankungen mit fast 100 Milliarden Euro schätzungsweise auf ein Drittel aller Gesundheitskosten. [1] Der Umstieg auf eine bio-vegane Landwirtschaft könnte zu einer gesünderen Ernährung beitragen und das Gesundheitssystem somit erheblich entlasten. Die hohen Mengen an Cholesterin und gesättigten Fettsäuren beim Konsum tierischer Produkte wirken sich in ihrer Zusammensetzung ungünstig auf die Gesundheit aus und sind ein wesentlicher Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes sowie verschiedene Krebserkrankungen. Nicht umsonst setzen immer mehr Leistungssportler auf eine rein pflanzliche Ernährung.
Hinzu kommen nicht absehbare Risiken durch Infektionskrankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden – sogenannte Zoonosen: Bereits 2004 nannte die Weltgesundheitsorganisation die steigende Nachfrage nach tierischen Produkten als eine der Hauptursachen für die Entstehung von Zoonosen. [2] COVID-19, die Vogelgrippe H5N1, die SARS-Pandemie, das MERS-CoV, Ebola, unzählige Opfer durch multiresistente Keime und sogar Aids – sie alle haben einen gemeinsamen Nenner: die Gier des Menschen nach Fleisch, Milch und Eiern. [3]
Produkte tierischer Herkunft sind Klimakiller Nummer eins
Eine pflanzliche Lebensweise rettet unzähligen Mitgeschöpfen das Leben und leistet zudem einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Ergebnisse aus dem Weltagrarbericht 2018 zeigen, dass die Produktion von 100 Gramm Eiweiß aus Rindfleisch 36-mal mehr CO2-Equivalente verursacht als die Erzeugung von 100 Gramm Erbsenprotein. [4] Auch Milchprodukte haben erhebliche negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima – Butter ist sogar das klimaschädlichste Lebensmittel. [5] Im Vergleich zu einem Liter Pflanzendrink verursacht die Produktion von einem Liter Kuhmilch dreimal so viele Treibhausgasemissionen. [6] Diese Emissionen werden jedoch auch indirekt verursacht, etwa durch Waldrodungen für den Futtermittelanbau und durch Landnutzungsänderungen, vor allem für neue Weideflächen. Eine im April 2019 veröffentlichte Oxford-Studie betont, dass die vegane Lebensweise pro Person und Jahr zwei Tonnen Treibhausgase einspart. [7]
Patrik Baboumian
Patrik Baboumian errang 2011 den Titel „Stärkster Mann Deutschlands“ und erzielte mehrere Weltrekorde. Der seit mehreren Jahren vegan lebende Kraftsportler ist auch im Dokumentarfilm „Game Changers“ zum Thema „Veganismus im Hochleistungssport“ unter anderen neben Arnold Schwarzenegger zu sehen. In diesem Film wird wissenschaftlich verdeutlicht, dass eine ausgewogene vegane Ernährung nicht nur mit einer nicht-veganen mithalten kann, sondern in vielen Punkten sogar besser ist.
[1] Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Müller: Prävention stärken und Fehlernährung verhindern. Pressemitteilung Nr. 36 vom 28.01.13. Online abrufbar unter: http://schattenblick.eu/infopool/medizin/fakten/m2vs0603.html.
[2] WHO/FAO/OIE (2004): Report of the WHO/FAO/OIE joint consultation on emerging zoonotic diseases. Online abrufbar unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/68899/WHO_CDS_CPE_ZFK_2004.9.pdf?fbclid=IwAR2ha8hDMHV8gDJYEadsk7-lxLS84Z3kSlq3E4-zG5kaWUh1Xc5vgJhTsJ4 .
[3] Bundesministerium für Bildung und Forschung (2011): Gefährliche Eindringlinge – Droht nach der Schweine- und Vogelgrippe in Zukunft eine Fledermausgrippe?. Online abrufbar unter: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/gefahrliche-eindringlinge-droht-nach-der-schweine-und-vogelgrippe-in-zukunft-eine-3200.php .
[4] www.weltagrarbericht.de/aktuelles/nachrichten/news/de/33244.html .
[7] www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/veganer-sparen-jaehrlich-zwei-tonnen-treibhausgase-a-1264577.html .
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Prävention_von_Krankheiten
PETA.de/Vegane-Nahrung-Pure-Energie-fuer-Sportler
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