Unfallchirurgie am Uniklinikum Würzburg: Zehnjähriges Klinikjubiläum und hochkarätige Chirurgen-Jahrestagung



Seit zehn Jahren ist die Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie am Uniklinikum Würzburg in einer eigenen Klinik organisiert. In der Fachwelt markiert wird dieses Jubiläum mit der Ausrichtung der 94. Jahrestagung der Vereinigung der Bayerischen Chirurgen. Der bedeutende Kongress findet vom 19. bis 21. Juli 2017 am Rudolf-Virchow-Zentrum in Würzburg statt.



Bis zum Jahr 2007 gab es in der Würzburger Universitätsmedizin nur einen Lehrstuhl und eine Klinik für Chirurgie, zuletzt geführt von Prof. Dr. Arnulf Thiede. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Spezialisierung in der modernen Chirurgie wurde in jenem Jahr das Fachgebiet geteilt: Am Uniklinikum Würzburg (UKW) entstanden die Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie unter Leitung des damals neu berufenen Prof. Dr. Rainer Meffert und die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäß- und Kinderchirurgie, der seit dem Jahr 2008 Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer vorsteht.

Patientennutzen: Spezialdisziplinen unter einem Dach
„Von der engen Kooperation der plastischen und ästhetischen Chirurgie mit der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in einer Klinik profitieren unsere Patienten täglich“, berichtet Prof. Meffert. So zahle sich das kombinierte Wissen und Können aus beiden Spezialdisziplinen zum Beispiel in der Handchirurgie, bei der Wiederherstellungschirurgie mit Knochen- und Gelenkinfektionen sowie bei chronischen Wunden und nicht heilenden Frakturen aus.

Wichtiger Versorger von (Schwer-)Verletzten
Als zertifiziertes überregionales Traumazentrum im Netzwerk Nordbayern-Würzburg übernimmt die Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie seit ihrer Gründung eine zentrale Rolle in der Organisation und Versorgung von verletzten und schwerverletzten Patienten. Ablesen lässt sich dies zum Beispiel an den Schockraumeinsätzen. Diese stiegen von 400 im Jahr 2007 auf 700 im vergangenen Jahr an, was einem Plus von etwa 60 Prozent entspricht. Allein an einem einzigen Juli-Wochenende dieses Jahres wurden 16 solche Einsätze mit teils lebensbedrohlich verletzten Patienten geleistet.

Weitere Schwerpunkte: Becken und Wirbelsäule
Weitere klinische Schwerpunkte neben der Schwerverletztenversorgung sind die Wirbelsäulen- und Beckentraumatologie. Seit der Klinikgründung wurden rund 1.500 stabilisierende und rekonstruktive Operationen bei Beckenringfrakturen oder Brüchen der Hüftgelenkspfanne durchgeführt, was einem jährlichen Aufkommen von etwa 150 Komplexeingriffen am Becken entspricht. Etwa die gleiche Anzahl von Operationen diente der Stabilisierung frischer Wirbelsäulenverletzungen.

Dreitägige Jahrestagung der Bayerischen Chirurgen
Diese und weitere Fakten rund um die Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie werden demnächst auf der 94. Jahrestagung der Vereinigung der Bayerischen Chirurgen auch der Fachwelt präsentiert. Die Vereinigung der Bayerischen Chirurgen stellt mit über 1.000 Mitgliedern nicht nur einer der größten deutschen Regionalverbände der Ärzte dar, sondern blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Der bedeutende Kongress mit erwarteten 500 bis 600 Teilnehmern findet vom 19. bis 21. Juli 2017 am Rudolf-Virchow-Zentrum in Würzburg statt. Unter dem Motto „Stärke aus Tradition – Perspektive durch Innovation“ stehen sowohl auf dem Gebiet der Unfallchirurgie, als auch der Allgemeinchirurgie namhafte Referenten aus ganz Süddeutschland auf der Rednerliste. Tagungspräsident Prof. Meffert kündigt an: „Während der drei Tage wird es unter anderem Spezialsitzungen in den Bereichen Minimal-invasive Chirurgie, Kinderchirurgie und Plastische Chirurgie geben. Ein aus meiner Sicht außergewöhnlicher und topaktueller Block wird sich dem Thema Trauma & Verkehrssicherheit widmen. Hier werden Experten zum Beispiel über die Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeuge sowie deren Bedeutung für das Rettungssystem informieren.“
Ein weiteres Highlight der Jahrestagung ist für den Klinikdirektor das deutschsprachige Symposium der International Bone Research Association (IBRA). Die Fachgesellschaft mit Vertretern aus 35 Ländern setzt unter anderem innovative Akzente in der Hand- und Ellenbogenchirurgie. Das in die Jahrestagung integrierte Symposium wird von einem OP-Kurs im Anatomischen Institut der Uni Würzburg begleitet.
Mehr zum Tagungsprogramm unter www.vbc2017.de




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