Kunst geht fremd 2016: Entwürfe von Adalbert Hock im Graf-Luxburg-Museum


Hoch über Edenkoben an der Weinstraße thront die Villa Ludwigshöhe, deren Bau der bayerische König Ludwig I. 1846 in Auftrag gab. Die Ausmalung der Räume übernahm der Aschaffenburger Künstler Adalbert Hock. Zwei Entwürfe, die seinen Arbeiten zugrunde lagen, sind noch bis Sonntag, dem 30. Oktober, in den Museen Schloss Aschach zu sehen. Im Rahmen von „Kunst geht fremd 2016“ werden sie im Graf-Luxburg-Museum den vielfältigen Wanddekorationen des Großen Schlosses gegenüber gestellt.

Scheinarchitektur, gemalte „Wandbespannungen“, Grotesken und im Wind schwebende Genien waren in Europa seit den Ausgrabungen in Pompeji beliebte Motive zur Ausgestaltung repräsentativer Räume. Zu den herausragenden Beispielen gehört das Aschaffenburger Pompejanum – die zwischen 1840 und 1848 errichtete Nachbildung eines römischen Wohnhauses. Ab 1894 wurden die Wandgemälde im Inneren vom Aschaffenburger Maler Adalbert Hock (1866 – 1949) restauriert. So erhielt die „pompejanische“ Malerei erneut Aufmerksamkeit und es regte sich der Wunsch, auch die Innenräume der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben entsprechend zu gestalten. Den Auftrag hierzu erhielt wiederum Adalbert Hock.

Als Leihgaben der Museen der Stadt Aschaffenburg werden Adalbert Hocks Entwürfe im Maßstab 1:20 für den großen bzw. kleinen Speisesaal der Ludwigshöhe derzeit im Aschacher Graf-Luxburg-Museum ausgestellt. Dort werden sie bis Sonntag, dem 30. Oktober mit den Wanddekorationen im ehemaligen Sommerschloss der Grafenfamilie von Luxburg kontrastiert. Schön wollte man es hier wie dort haben und so passt die Gegenüberstellung gut zum diesjährigen Motto von „Kunst geht fremd“ das da lautet „Kunst geht fremd … und macht schön“. An der Aktion beteiligen sich in diesem Jahr insgesamt 12 unterfränkische Museen. Diese leihen hierfür Werke untereinander aus, auch die Figur eines chinesischen Buddhas ist unter den Exponaten.

Der „Buddha Shakyamuni“ ist Teil der ostasiatischen Sammlung der Museen Schloss Aschach. Der Diplomat und leidenschaftliche Kunstsammler Karl Graf von Luxburg (1872 – 1956) hatte die Bronzeskulptur in China erworben und zur Ausschmückung von Schloss Aschach mit nach Deutschland gebracht. Die Figur stammt aus der Zeit der Ming-Dynastie des 17. Jahrhunderts und wird bis einschließlich 6. November im Riemenschneider-Saal des Mainfränkischen Museums in Würzburg ausgestellt. Neben einer um 1500 entstandenen Madonna aus Lindenholz platziert, regt sie dort zum Vergleich der Heilsvorstellungen von Christentum und Buddhismus an.



Foto Museen Schloss Aschach
Buddha Shakyamuni, China, Ming-Dynastie, 17. Jahrhundert
Bronze, Spuren von einer Lackfassung mit Vergoldung
40 x 23 x 18 cm, Museen Schloss Aschach
Foto: Josef Röll, Verlag, J.H. Röll GmbH Dettelbach



Fotos Museen der Stadt Aschaffenburg
Zwei Entwürfe zur Ausmalung von Schloss Ludwigshöhe bei Edenkoben
Adalbert Hock, Aschaffenburg, 1899, Gouache, Bleistift, Tusche auf Karton
33,5 x 45,5 cm und 33,5 x 65 cm, Museen der Stadt Aschaffenburg
Fotos: Ines Otschik, Museen der Stadt Aschaffenburg




Öffnungszeiten Museen Schloss Aschach
Die Museen Schloss Aschach sind in der Saison 2016 vom 25. März bis zum 30. Oktober von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Montag ist Ruhetag. Ist der Montag ein Feiertag, verschiebt sich der Ruhetag auf den darauffolgenden Dienstag.

Dienstag bis Samstag
Graf-Luxburg-Museum: Führungen um 14:15, 15:15, 16:00 Uhr (Kasse ab 14:00 besetzt)
Schulmuseum: 14:00 bis 15:30 Uhr
Volkskundemuseum und Sonderausstellung: 15:30 bis 17:00 Uhr

Sonn- und Feiertage
Graf-Luxburg-Museum: 11:00 bis 17:00 Uhr
Schulmuseum: 11:00 bis 12:30 Uhr und 14:00 bis 15:30 Uhr
Volkskundemuseum und Sonderausstellung: 12:30 bis 14:00 Uhr und 15:30 bis 17:00 Uhr

Quelle: Bezirk Unterfranken | Museen Schloss Aschach

Kommentare