Hölzl appelliert bzgl. des Einsatzes von Sporthallen als Notunterkünfte an Joachim Herrmann‏




Verbandspräsident Hölzl dankt Innenminister Herrmann für die Freigabe der Turnhallen und appelliert an ihn, zukünftig auf den Einsatz von Turnhallen als Notunterkunft zu verzichten

Auf der Tagung des zweithöchsten BTV-Organs am Samstag, 09.04.2016 im Hilpoltsteiner Haus des Gastes dankte BTV-Präsident Dr. Alfons Hölzl Bayerns Politik, dass die Sporthallen bei derzeit sinkenden Einwanderungszahlen wieder für den organisierten Sport im Freistaat geöffnet werden. Er brachte jedoch auch die Erwartung zum Ausdruck, künftig auf den Einsatz von Turnhallen für Notunterkünfte möglichst zu verzichten. Gleichzeitig dankte Hölzl den bayerischen Turn- und Sportvereinen für deren vorbildlichen Einsatz bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen.

Solidarität und soziale Gemeinschaft sind die prägenden Elemente der Turnbewegung. Der Bayerische Turnverband e. V., seine Mitgliedsvereine und deren 837.184 Turnerinnen und Turner leben, was Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes e.V. (DOSB), den Turnerinnen und Turnern 2011 ins Stammbuch schrieb, anlässlich des 200. Jahrestags der Errichtung des ersten öffentlichen Turnplatzes 1811 durch Friedrich Ludwig Jahn: „Der deutsche Sport steht für Integration, für Toleranz, für Gleichberechtigung, gegen Gewalt. Diese Werte praktiziert der Deutsche Turner-Bund (DTB) in vorbildlicher Weise.“

Die Hauptausschussmitglieder des Bayerischen Turnverbands nahmen dies als Repräsentanten des größten Landesverbands des DTB bei ihrer Frühjahrstagung zum Anlass, die BTV-Vereine zu ermutigen, diese soziale Verantwortung weiterhin in der Praxis zu leben. 45 Turn- und Sportvereine sind heute schon „Stützpunktvereine“ des Bayerischen Landes-Sportverbandes e.V. (BLSV) und engagieren sich im Rahmen des deutschlandweiten Programms „Integration durch Sport“ (IdS) regelmäßig und kontinuierlich für die Eingliederung. Weitaus mehr aber setzen sich im Stillen vor Ort ein, beteiligen sich an Unterstützungsmaßnahmen für Migrantinnen und Migranten und bieten auch zielgruppenorientierte sportliche wie außersportliche Angebote an. Ihnen allen dankten die Mitglieder des Hauptausschusses für deren Einsatz in der Tradition der sozialen Verantwortung. Das Gremium ermunterte seine Vereine zudem, die konzeptionellen, strategischen und materiellen Unterstützungsangebote von DOSB und BLSV für integrative und innovative Projektarbeit stärker zu nutzen. Näheres für Bayern gibt es im Netz unter www.sportintegration.de.

Um diese sozialen Aktivitäten jedoch weiterhin zu leisten und Werte des Sports – wie Fairness, Leistungsbereitschaft, Toleranz, Rücksichtnahme – in ihren vielfältigen Sportangeboten uneingeschränkt vermitteln zu können, schrieb Hölzl an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, dankte ihm für seinen Einsatz für die Freigabe der Turnhallen für den Turn- und Sportbetrieb und rief ihn dazu auf, zukünftig auf den Einsatz von Turnhallen für den Einsatz als Notunterkünfte möglichst zu verzichten. Er spricht sich für deren zügige Renovierung aus, damit die Zweckbestimmung der Turnhallen wieder umfassend hergestellt werden kann. Für die Zukunft gelte es, nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen und Sporthallen nicht mehr hierfür zu blockieren. „Die Solidarität und Hilfsbereitschaft unserer Vereine ist lobenswert groß, sie darf aber nicht überstrapaziert werden“, stellt der Verbandspräsident fest.
Quelle: Andy G. Krainhöfner

Vizepräsident im Bayerischen Turnverband

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