Gemeinde Schonungen investiert in Kinderkrippenneubau Babyboom sorgt für Erweiterung der Grundschulplanung und drei-gruppiges Kinderkrippenprojekt


Wenn über eine Gemeinde ein unerwarteter Babyboom hereinbricht, dann freut es natürlich jeden Gemeinderat und Bürgermeister. Schon vor Wochen wurde bekannt, dass die Geburten in Schonungen und den Ortsteilen auf ein neues Zehnjahreshoch gestiegen sind. Wäre Schonungens neue Grundschule nach den ursprünglich geplanten Vorgaben 2012 realisiert worden – dann wäre sie heute schon wieder viel zu klein und auch in der alten Grundschule könnte es bei gleich bleibenden Geburtenzahlen schon bald ein ernsthaftes Platzproblem geben.

Während Schonungens Reformen sich auf die Finanzlage der Großgemeinde positiv auswirken und die Investitionen des Neubaus nun gestemmt werden können, trägt das 30-Punkte Programm des Bürgermeisters zum Einwohnerwachstum spürbar bei. Immer mehr junge Familien entscheiden sich für die Großgemeinde als Wohnstandort und auch die Geburtenrate hat 2015 mit insgesamt 71 einen neuen vorläufigen Höchststand erreicht. 2012. lag die Geburtenzahl zum Vergleich noch bei 48 – ein Plus von fast 50%. Die Regierung von Unterfranken reagiert nun prompt auf den positiven Trend und zwingt die Gemeinde mit einem erweiterten Raumprogramm zum Umplanen bei der Grundschule.

Eng wird es aber auch in den acht Kindergärten, die vielerorts aus allen Nähten platzen: Vor allem die Nachfrage nach Kinderkrippenplätzen für die Betreuung unter Dreijähriger ist deutlich angestiegen. Eine Bedarfsabfrage hat den Trend bestätigt und zwingt den Gemeinderat zum sofortigen Handeln, schließlich haben Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf Kinderkrippenplätze, wie der Bürgermeister betont. Pfarrer, Kindergartenleitung, Vorstand des Trägervereins Schonungen und Vertreter der Diözese sind in den Gemeinderat gekommen, um über den Bau einer dreizügigen Kinderkrippe in Schonungen zu beraten.

Die acht Kindergärten sind alle samt in kirchlicher Trägerschaft und in gleicher Konstellation soll das neue Kita-Projekt in Schonungen umgesetzt werden. Otmar Finger, Leiter der Liegenschaftsabteilung der Diözese Würzburg rechnet mit rund 600.000 Euro Baukosten je Gruppe (12 Kinder entsprechen eine Gruppe) – also insgesamt einem Investitionsvolumen von 1,8 Mio. Euro. Der Anbau bzw. Neubau könnte in Verlängerung Richtung Galgenbergstraße/Betonweg entstehen – das angrenzende Grundstück hat eine Größe von etwa 1.000 Quadratmetern und ist im Eigentum der Gemeinde. Das gemeindliche Grundstück könnte als Eigenkapital positiv in die Gesamtkalkulation eingerechnet werden. Dank hoher staatlicher Zuschüsse und einem Kirchenanteil von 1/3 bleibt am Ende ein gemeindlicher Kostenanteil von 363.000 Euro. Finger wie auch Bürgermeister Stefan Rottmann zeigten sich von der Notwendigkeit des Kinderkrippenbaus überzeugt. Die Diözese stehe als Partner bereit und werde sich finanziell einbringen.



Katja Wolz, Kindergartenleitung in Schonungen behilft sich aktuell notdürftig mit Wartelisten, die für 2017 mit Anfragen vorwiegend aus Schonungen schon gut gefüllt sind. Immer öfter gehen beide Elternteile ihren beruflichen Verpflichtungen nach und melden rechtzeitig Betreuungsbedarf an, berichtet Wolz. Die langen Öffnungszeiten kommen den Eltern zusätzlich entgegen. Hier habe sich ein gesellschaftlicher Wandel vollzogen. Dass immer mehr Familien zuziehen bzw. ihren Kinderwunsch verwirklichen, sorgt für zusätzliche Kapazitätsprobleme in den Kindergärten.

Schließlich hat der Gemeinderat einstimmig den Grundsatzbeschluss zum Bau einer Kinderkrippe mit drei Gruppen in Schonungen beschlossen. Bis 31.12.2016 muss ein Förderantrag gestellt sein und bis spätestens 31.12.2017 das Projekt endgültig abgeschlossen sein. Für alle Beteiligte ist es ein ambitionierter Zeitplan, auch deswegen sollen die Planungen schnellst möglichst angestoßen werden. Ob ein eigenständiger Bau bzw. Anbau zum bestehenden Kindergartenkomplex realisiert wird, müssen Architekten herausarbeiten. „Optisch und funktional soll der neue moderne Baukörper sich an das bestehende Gebäude anfügen.“, wünscht sich Rottmann.
Eigens zur Realisierung der Kinderkrippe soll ein Bauausschuss aus Gemeinderäten, Pfarrgemeinde und Trägerverein gebildet werden, der die Kostenentwicklung und Zeitplanung im Auge behalten soll. Bürgermeister Stefan Rottmann lobte zum Schluss das Engagement und die gute Kooperation mit den Trägervereinen, der Pfarrgemeinde und Diözese. Alle Kindergärten arbeiten partnerschaftlich zusammen und bereichern das Gemeindeleben mit unzähligen Aktivitäten. Und auch die Kirchenverantwortlichen lobten die Unterstützung der Gemeinde.


Die Fotos zeigen die bisherige Kindertagesstätte in Schonungen, an der Tann.

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