Schweinfurt-Franken: Bosch Rexroth verkündet millionenschweres Sparprogramm


Auch Beschäftigte am Standort Augsfeld betroffen
Die Bosch Rexroth AG hat am 28.7.2015 ihre Sparprogramme im
Bereich „Mobil Hydraulik“ bekannt gegeben. Rexroth will bis 2018
knapp 450 Millionen einsparen. Bei einer Informationsveranstaltung
in der Rexroth - Logistikhalle in Haßfurt, nannte das Unternehmen
dabei eine Reihe von Maßnahmen, die alleine am Standort Augsfeld
ca. 25 Million einsparen sollen. Wie viele der gut 400 Kolleginnen
und Kollegen in Augsfeld konkret um ihren Arbeitsplatz fürchten
müssen, ließ das Unternehmen dagegen offen.
Laut Thomas Höhn von der IG Metall Schweinfurt zeichne sich aber
ab, dass das Arbeitgeberkonzept massive Auswirkungen auf die
Beschäftigung in Augsfeld haben wird. „Den größten Beitrag sollen
Verlagerungen von Produktbereichen in Niedrigkostenstandorte
spielen, wer eins und eins zusammenzählt, weiß, dass das viele
Arbeitsplätze kosten wird.“ Die Stimmung in der Belegschaft war bei
der 3 stündigen Informationsveranstaltung laut dem Gewerkschaftssekretär
entsprechend angespannt. „Sehr viele kritische Fragen der
Belegschaft haben aufgedeckt, dass das Konzept der Arbeitgeberseite
nicht schlüssig zu Ende gedacht ist.“
Bosch Rexroth möchte nun in den nächsten Wochen mit den
Arbeitnehmervertretern offene Gespräche über das Gesamtkonzept
führen.
Die IG Metall räumt zwar grundsätzlich Handlungsbedarf ein,
bewertet das Vorgehen aber kritisch: „Das Unternehmen suggeriert,
dass sie ihre Pläne ergebnisoffen und transparent mit der
Interessenvertretung beraten werden. Wir erwarten, dass unsere
Argumente auch tatsächliche Berücksichtigung finden. Es geht nicht,
dass die Betriebsräte lediglich als „Steigbügelhalter“ für ein bereits
fertiges Personalabbaukonzept herhalten müssen“, so Höhn.
In welche Richtung sich die Interessenvertretung positionieren wird,
macht der Betriebsratsvorsitzende Reiner Greich deutlich: „Seit
Jahren fordern wir ein, dass das Unternehmen seine Prozesse
verschlankt, effizienter gestaltet, neue Produkte auf den Markt bringt
und seine Führungskultur überdenkt. Passiert ist nicht viel. Das
bekommt man nicht in den Griff, indem man auf „biegen und
brechen“ die Personalkosten drückt.“
Hier erwarten die Interessensvertreter vom Arbeitgeber nachhaltige
Vorschläge. Die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat der Bosch
Rexroth AG werden nun zunächst offene Fragen zu Details der
Pläne mit dem Unternehmen abklären und sich mit aller Kraft für ein
nachhaltiges Alternativkonzept einsetzen.
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Quelle: IG-Metall

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