Würzburg: Grill-Saison gleich Müll-Saison?


Der 1. Mai beschert vielen Würzburgerinnen und Würzburgern ein langes
Wochenende, wenn jetzt noch das Wetter mitspielt, bedeutet dies für
viele das lang ersehnte „Angrillen“. Wer keinen eigenen Garten oder
Balkon hat, nutzt für dieses gemütliche Barbecue-Ritual natürlich auch
gerne einen der drei städtischen Grillplätze in den Mainwiesen. So soll
das natürlich auch sein. Für das Team um Gartenamts-Leiter Dieter Müller
beginnt mit diesen schönen Wochenenden aber immer auch eine Zeit der
Großeinsätze und Sonderschichten. Aus Experten für Grünpflege und
Gärtnern werden dann schwerpunktmäßig Müllsammler. In einem Jahr
entfernen die Mitarbeiter 110 Tonnen Müll aus den Grünflächen. Tendenz:
stetig steigend.

Diese Müllmassen wären nach Überzeugung von Dieter Müller auf keinen
Fall notwendig - ohne dabei auf den geringsten Spaß beim Grillen
verzichten zu müssen. In und neben den Mülltonnen finden sich regelmäßig
Unmengen von Einweggrills oder auch günstige Modelle, die aus
Bequemlichkeit zu Einweggrills erklärt werden, obwohl sie einige Jahre
halten würden. Auch originalverpackte Lebensmittel, Getränkekisten oder
andere sperrige Güter stören offensichtlich beim Heimweg oder der
weiteren Abendgestaltung.

„Uns erreichen immer wieder Beschwerden, dass die Mülltonnen nicht
ausreichen würden. Dabei leeren wir beispielsweise in der Zellerau auch
an den Wochenenden regelmäßig sechs 120-Liter-Tonnen. Dies ist natürlich
auch mit enormen Kosten verbunden“, berichtet Müller von der
Grill-Front.

In der Sanderau fehlten hingegen neulich wirklich einige Tonnen – der
Grund: sie waren mal wieder in Flammen aufgegangen! Durch den
unsachgemäßen Umgang mit der Grillkohle gibt es immer wieder
Sachschäden: an Mülltonnen, am Rasen oder - besonders ärgerlich - auch
auf den fest installierten Holzbänken und Tischen.

„Große Container verbieten sich auch aufgrund der zusätzlichen
Brandgefahr, die von ihnen ausgeht. Eine gute Alternative zu immer
größeren Müllcontainern in den Grünanlagen, in denen dann auch
immer illegal Hausmüll entsorgt wird, ist meines Erachtens mehr
Eigenverantwortung der gesamten Grill-Gemeinde. Müssen es wirklich immer
Einwegverpackungen sein? Warum klappt der Waren-Transport hin zum
Grillplatz, dann aber nicht mehr von dort weg? Warum trennen viele
Menschen im Alltag vorbildlich Müll, um dann beim Grillen alles in die
graue Tonne zu werfen?“, nimmt Müller zu Saisonbeginn die grillende
Bürgerschaft mit zumutbaren Anregungen in die Pflicht.





Bild „Graf-Luckner-Weiher“
Idyll mit Müll: So sieht es glücklicherweise nicht nach jedem
Sommer-Wochenende am Graf-Luckner-Weiher aus, die Einsätze des
Gartenamts sind aber häufig arbeits- und zeitintensiv. Bild: Gartenamt
Würzburg


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