Eine Tagung, die Mut machte Landrat Töpper begrüßte rund 80 Pflegeeltern und Fachkräfte im Landratsamt Schweinfurt


Landkreis Schweinfurt. Pflegeeltern und Fachkräfte hat Landrat Florian Töpper bei einer Tagung im Landratsamt willkommen geheißen. Veranstaltet wurde die Tagung von der Stiftung zum Wohl des Pflegekindes auf Einladung des hiesigen Pflegekinderdienstes. Die Stiftung mit Sitz in Holzminden widmet sich seit 1992 der Verbesserung der Lebenssituation von Pflegekindern.



Rund 80 Teilnehmer, überwiegend aus der näheren Umgebung, aber auch unter anderem aus dem Ruhrgebiet, Hessen und Thüringen beschäftigten sich einen Tag lang mit dem Thema „Hilfen im Umgang mit traumatisierten Kindern“. „Ein Pflegekind bei sich aufzunehmen ist eine ganze besondere Aufgabe. Allen, die diese Verantwortung übernehmen, zolle ich meinen größten Respekt. Ich hoffe, Sie alle können von dieser Tagung wichtige Tipps und Ratschläge mitnehmen“, sagte Landrat Töpper eingangs.



Die Referentin Hildegard Niestroj, Diplom Pädagogin aus Frankfurt, ist seit vielen Jahren therapeutisch und beratend für Pflegekinder und Pflegefamilien tätig. Sie ist Verfasserin zahlreicher Fachartikel unter anderem zum Thema frühkindliche Traumata und Mitautorin des 5. Jahrbuchs des Pflegekinderwesens.



Niestroj sprach darüber, dass die traumatischen Erfahrungen des Kindes in seiner Herkunftsfamilie den Integrationsprozess in die Pflegefamilie erschweren. Die langanhaltenden Auswirkungen frühkindlicher Traumatisierungen und die daraus resultierenden Belastungen wurden theoretisch erläutert.



Im Mittelpunkt des Seminares standen viele Beispiele aus der Praxis und dem Alltag in der Pflegefamilie. In mehreren Arbeitsgruppen setzten sich die Pflegeeltern mit den möglichen Verhaltensauffälligkeiten traumatisierter Kinder auseinander. Unter Berücksichtigung der Sicht des Kindes wurden unterstützende Hilfen erläutert und diskutiert.



Die Teilnehmer nutzten die Pausen und Gruppenarbeit zum intensiven Erfahrungsaustausch untereinander. Die Pflegeeltern fühlten sich in ihrer schwierigen Aufgabe verstanden und wertgeschätzt. Sie gingen ermutigt nach Hause mit dem Wissen, dass die schwere Vorgeschichte ihres Pflegekindes bleibt, sie jedoch entscheidend dazu beitragen, dass das Kind neue, korrigierende Erfahrungen macht.





Info:

Bürger, die im Landkreis wohnen und ein Interesse haben ein Pflegekind bei sich aufzunehmen, können sich wenden an den Pflegekinderdienst des Landratsamtes Schweinfurt unter der Telefonnummer 09721/55-425 (Frau Grom) oder 09721/55-444 (Frau Gebauer)oder per E-Mail an pflegekinderdienst@lrasw.de.







Im Bild von links (Landratsamt Schweinfurt):

Landrat Florian Töpper, Referentin Hildegard Niestroj und Sibylle Grom vom Pflegekinderdienst des Landratsamts Schweinfurt.

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