Schweinfurt : Leserbrief zum Kiesabbau in Oberndorf


Bereits 2012 wehrten sich die Gemeinderäte Grafenrheinfelds massiv gegen einen weiteren Flächenfraß durch Kiesabbau. Man sprach von „Ausverkauf“ der Gemarkungsflächen, dem man auf keinen Fall weiter zustimmen wollte. Anlass für dieses einstimmige Votum war ein Antrag der Firma Glöckle. Sie hatte der Gemeinde mitgeteilt, dass sie westlich vom momentanen Abbaugebiet „Sauerstück“ eine neue Fläche für den Sand- und Kiesabbau in der Größe von 14,2 Hektar beantragen möchte. Ebenso wie in Schweinfurt/Oberndorf schob man vor, dass dieser Rohstoffabbau der mittelfristigen Versorgung des Raumes Schweinfurt dienen würde. „Sollte die Rohstoffgewinnung in Grafenrheinfeld nicht mehr gewährleistet sein, werden Anlieferungen aus dem südlichen und östlichen Maingebiet mit erhöhtem Verkehrsaufkommen nötig sein“, argumentierte das Unternehmen (gleiche Argumentation wie in Oberndorf). Hiervon ließen sich die Gemeinderäte jedoch nicht mehr beeindrucken. Zu lange schon hatten sie ihrer Meinung nach dem Drängen der Fa. Glöckle nachgegeben und immer wieder neue Abbauflächen freigegeben. Nun seien die Grenzen der, so wörtlich, „Leidensfähigkeit“ erreicht.
Als Oberndorfer Bürger sage ich dem Stadtrat vielen Dank für genehmigte Freudenhäuser, Tanzpaläste, Kiesabbau usw. Vielen. Dank auch für die Mühen, die man sich macht um Oberndorf langsam aber sicher von einem ehemals Familienfreundlichen Wohngebiet in ein unbewohnbares Stadtviertel zu verwandeln. Wenn man den 1919 verfassten Eingemeindungsvertrag studiert wundert man sich wie dieser bisher umgesetzt wurde. Abgesehen davon, dass anscheinend bis heute kein rechtskräftig unterschriebener Vertrag existiert bzw. nicht auffindbar sein soll. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass wenn dies tatsächlich der Fall wäre, die in den vergangen Jahrzehnten getroffen Ratsentscheidungen überhaupt nicht rechtskräftig sein könnten.. Wie gesagt…. man könnte auf den Gedanken kommen……


Der Schreiber des Leserbrief ist der Redaktion durch Anschrift bekannt.



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