Landkreis Schweinfurt: Wohnen in der Großgemeinde Schonungen liegt im Trend


Hohe Nachfrage nach Mietwohnungen, Grundstücken und Leerständen

Es tut sich was in der Großgemeinde Schonungen: Baukräne ragen in den Himmel, zahlreiche Altbauten sind eingerüstet und Leerstände werden wieder belebt. Der positive Trend spiegelt sich vor allem in der Einwohnerstatistik wieder: Werden alle Wegzüge, Sterbefälle, Geburten und Zuzüge berücksichtigt konnte die Gemeinde in den Monaten Juli/August um 60 Neubürger zulegen – einer der höchsten Werte der vergangenen Monate.

Der Immobilienmarkt in der Großgemeinde ist in Bewegung: Das wirkt sich vor allem positiv auf die Gemeindekasse aus. Der Anteil der gemeindlichen Grunderwerbsteuer hat sich aufgrund der zahlreichen Immobilienvermittlungen von 2012 (25.566,92 Euro) auf 2013 (54.927,18 Euro) mehr als verdoppelt. Die Anzahl der Bauanträge hat um 15%, die der Grundstücks- und Immobilienveräußerungen um 25% (insgesamt 70 Objekte) zugenommen.

Ein großes Stück dazu beigetragen hat sicher die Miet- und Immobilienbörse (http://www.schonungen.de/Immobilienboerse.html), die aktuell 66 Einträge verzeichnet und große Beachtung bei der Bevölkerung aber auch auswärtigen Bürgern findet. Mit aufwendigen Verfahren und Recherchen wurde Ende 2012 ein Leerstandsverzeichnis eingeführt: Die einst 84 ermittelten Leerstände konnten auf nunmehr 56 heruntergefahren werden. Über Wasserverbräuche der Immobilien sind Leerstände gut ausfindig zu machen, so Bürgermeister Stefan Rottmann. Die unbewohnten Häuser zu aktivieren und an neue Eigentümer zu vermitteln ist eine wichtige, wenn auch arbeitsintensive Form der Innenentwicklung der Dörfer und Weiterentwicklung der Gesamtgemeinde. Gerade weil die Gemeinde aufgrund der schwachen Finanzsituation nicht in der Lage ist neues Bauland auszuweisen, müssen neue Wege gefunden werden und vorhandene Kapazitäten genutzt werden. Dazu zählen vor allem auch unbebaute Grundstücke: Die allgemein ausbleibenden Wertsteigerungen bei Grundstücken, die Aufwendungen für Grundsteuer, Pflege der Flächen und Winterdienst, die Beitragspflicht für anstehende Kanalbaumaßnahmen, aber auch die Inflation und die Auswirkungen des US-Abzugs in Schweinfurt lassen viele Grundstückseigentümer über einen Verkauf nachdenken.

Gerade jetzt verzeichnet die Gemeinde noch beachtliche Anfragen nach Baugrundstücken und Immobilien: Durch die Stadtnähe, reizvolle Landschaft, gute Infrastruktur und verkehrsgünstige Lage sind alle Ortsteile der Großgemeinde gefragt. Zu den Gewinnern der letzten Jahre gehören vor allem Waldsachsen und Löffelsterz – hier sind kaum Leerstände zu verzeichnen. Der Nachfrageüberhang nach Wohnungen, Häuser und Baugrundstücke kann kaum gestillt werden: Besonders in Schonungen/Forst gibt es viele Bauherren in lauer Stellung, die auf passende Immobilien Ausschau halten.

In alte Häuser zieht plötzliches junges Leben. Der Vorteil liegt auf der Hand: Mehr Steuer- und Gebührenzahler für die Gemeinde, mehr Kunden für das heimische Gewerbe und potenzielle Mitglieder für die über 120 Vereine. „Jeder Quadratmeter Wohnfläche muss ausgenutzt werden!“, fordert Bürgermeister Stefan Rottmann und hat dabei vor allem die schätzungsweise über hundert ungenutzten Wohnungen im Blick. Ein leer stehendes Haus zu identifizieren und den Eigentümer zu einem Verkauf oder Vermietung zu bewegen ist leichter als beispielsweise leer stehende Einliegerwohnungen ausfindig zu machen, sagt Rottmann. Viele Eigentümer wollen keinen Ärger mit Mietern bzw. sind auf das Geld nicht angewiesen. Die Argumente gegen eine mögliche Vermietung wiederholen sich: Tatsächlich lässt der überdurchschnittliche Einkommensteueranteil der Gemeinde darauf vermuten, dass nicht alle Immobilieneigentümer auf Mieteinnahmen angewiesen sind. Fehlende Mieter hemmen allerdings die Gemeindeentwicklung und lassen beispielsweise die Fixkosten für die Infrastruktur (beispielsweise Kanal) auf immer weniger Schultern verteilen.

Werden alte Gebäude saniert bzw. neue Häuser gebaut, profitiert das örtliche Handwerk und auch das Ortsbild wird nachhaltig verschönert. „Jeder Euro, der in der Gemeinde investiert wird, ist ein guter Euro!“, bilanziert Rottmann. Besonders deutlich wird der Trend in Reichmannshausen: Von den etwa 42 gestellten Zuschussanträgen für Dorferneuerungsmaßnahmen in den drei Seesterngemeinden Reichmannshausen, Altenmünster und Ebertshausen steuerte der Schonunger Ortsteil innerhalb eines Jahres alleine 25 Maßnahmen bei. Auch hier konnten Leerstände deutlich zurückgefahren werden und die Einwohnerzahl stabilisiert werden. Durch den Zuzug junger Menschen steigt die Chance, dass die Geburtenzahl langfristig wieder ansteigt.

Zum Vergleich: Vor zwanzig Jahren lag die Geburtenrate noch bei 98 (1994), im vergangenen Jahr bei 46 (2013). Auch der Wegzug fiel deutlicher aus, als der Zuzug neuer Bürger und so fiel die absolute Einwohnerzahl von einst 8.345 (1994) auf nunmehr 7.711 (26.08.2014). „Wir wollen nicht dem Zufall überlassen, wer wann und wo hinzieht!“, sagt Rottmann. Auch wenn der Einfluss der Gemeinde auf die Bevölkerungsentwicklung sehr begrenzt ist, so soll sich die Einwohnerzahl stabilisieren und die Ortsteile bestenfalls wieder wachsen.

http://www.schonungen.de/Immobilienboerse.html



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