Landkreis Schweinfurt: 60.000 Euro Startgeld für neuen Hausarzt


Medizinalrat Gunnar Geuter: „Schonungen hat alles, was Hausärzte suchen“

Dass Schonungen und seine Ortsteile beste Voraussetzungen für die Ansiedlung eines Allgemeinmediziners haben, machte Medizinalrat Gunnar Geuter deutlich. Er ist  Leiter des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung in Bayern und gibt Kommunen Hilfestellung bei der Suche nach einem Hausarzt. Auch wenn Städte und Gemeinden wie Schonungen keinen bzw. nur begrenzten Einfluss auf die Rahmenbedingungen des Gesundheitssystems und die Ansiedlung von Ärzten haben, lobte Geuter ausdrücklich das Engagement Schonungens. Die Gemeinde sei äußerst attraktiv, habe viel zu bieten und ist bei der Suche nach einem neuen Allgemeinmediziner sehr rührig, sagte er.
Gerade den neuen Projektgruppenmitgliedern erklärte Bürgermeister Stefan Rottmann den Hintergrund des Arbeitskreises und deren Aufgaben. Seit Sommer 2012 besteht die Gruppe aus den drei Hausärzten, dem Apotheker, Vertreter des Gemeinderats, der Verwaltung und Bürgermeister. Es konnte schon Einiges bewirkt und bewegt werden: Wenngleich der neue Hausarzt noch auf sich warten lässt. Geuter sieht die Gemeinde auf dem richtigen Weg: Es brauche Geduld und einem langen Atem. Die Liste der Aktivitäten die Bürgermeister Stefan Rottmann vortrug fand große Beachtung. Dazu gehört eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit, die Suche nach passablen Räumlichkeiten für Praxen in der Gemeinde, die Heranziehung fachmännischer Unterstützung wie beispielsweise über den Medizinalrat aus Erlangen, die Sensibilisierung in der Bevölkerung aber auch der Aufbau von Netzwerken und Knüpfung von wichtigen Kontakten zählte er auf. Gerade zum letzteren Punkte konnte Rottmann zwei Gäste in der Projektgruppe begrüßen: Zum einen wäre da Johannes Schwarzbach zu nennen, den Rottmann zufällig bei einer Trauung kennen gelernt hatte. Ein junger Medizinstudent aus München, der sich durchaus vorstellen kann eine Praxis in seiner Heimat in Schonungen nach seiner Ausbildung zu gründen. Außerdem will er gerade jungen Studenten die Großgemeinde als Standort schmackhaft machen. Auch dem Kontakt mit Oberärztin Dr. Antje Haupt ging eine Zufallsbegegnung voraus: Sie ist Neubürgerin der Großgemeinde und Rottmann stellte den Kontakt her. „Im Prinzip könnte jeder Bürger, jede Bürgerin mithelfen und Kontakt zu Ärzten und Medizinstudenten herstellen!“, hofft Rottmann auf  breite Unterstützung aus der Bevölkerung. Dr. Antje Haupt gehört dem Klinikum Leopoldina an und will ebenfalls die Gemeinde nach der Suche eines Hausarztes unterstützen.
Dass es neben den hervorragenden weichen Standortfaktoren wie Verkehrsanbindung, Infrastruktur, reizvolle Landschaften, Stadtnähe usw… auch erhebliche finanzielle Anreize für die Neuansiedlung von Ärzten gibt, machte Geuter deutlich. Festzustellen ist, dass der nördliche Landkreis, dem Schonungen angehört, offiziell durch die KVB zu den unterversorgten Planbereichen anerkannt wird. Somit können Ärzte in diesem Gebiet beispielsweise mit 60.000 Euro Startgeld gefördert werden. Außerdem gibt es noch viele weitere Zuschussmöglichkeiten der KVB und Freistaat, wie Geuter ausführlich erklärte. Zusätzlich zeigte er weitere Möglichkeiten auf, Netzwerke gerade zu Studentenvereinigungen wie JADE (Junge Allgemeinmedizin Deutschland) zu knüpfen. Geuter lobte ausdrücklich die gute Atmosphäre vor allem zwischen den Ärzten und der Gemeinde: „Alle ziehen an einem Strang und wollen etwas bewegen!“





Das Foto zeigt von links Bürgermeister Stefan Rottmann, Gemeinderätin Christina Westerhausen, Medizinstudent Johannes Schwarzbach, Gemeinderätin Dagmar Rottmann, 2. Bürgermeister Rudolf Müller, Allgemeinarzt Ludwig Zimmer, Medizinalrat Gunnar Geuter, Dr. Uwe Pickert, Dr. Antje Haupt, Apotheker Wolfgang Hubbauer, Gemeinderätin Thea Kupfer und die Leiterin der Allgemeinen Verwaltung Maria Waldhäuser. (entschuldigt war Dr. Jürgen Glöckner)

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