Schweinfurt: Leserbrief zum Kiesabbau in Oberndorf


Es ist schon fast bewundernswert mit welcher Arroganz man hier mit den Anwohnern umspringt. Es werden keine greifbaren Zahlen und Fakten im Genehmigungsverfahren auf den Tisch gelegt. Damit ist natürlich die Anzahl der An- und Abfahrten, ebenso wie der im Mittel erreichbare Dezibelwert innerhalb der Lärmschutzverordnung nach oben offen. Aus einem Fahrzeug können auch mehr werden, aus 10 Fahrten durchaus auch mal das Fünffache, aus 58 Dezibel wie im Mischgebiet vorgeschrieben auch mal 90, was soll´s. Das spielt doch alles, ebenso wie die zu erwartende Wertminderung der Anliegerobjekte, keine Rolle. Was sind die Leute auch so dumm, sich ausgerechnet dort, so wie ein Anlieger anführte, ihren Lebenstraum zu erfüllen. Hätte man doch lieber in die Nobelviertel gebaut, dann müsste man solche Befürchtungen erst gar nicht haben. Und wenn man das nicht kann, dann sollte man lieber das Bauen lassen. Auch bewundernswert wie man aus rund 40.000 an- und abfahrenden Fahrzeugen der Groß-Industrie (frühere Erhebungen der Stadt) plötzlich nur noch 13.000 macht. Vom Autobahnverkehr und Bahnlinie ganz abgesehen, die anscheinend einfach unter den Tisch fallen. Das Großlager der Fa. Glöckle, das ebenso wie der zukünftige Abbauort nur über die gleiche Zufahrtstraße erreichbar ist, hat man aus der Diskussion mal eben ganz schnell rausgenommen. Könnte ja schließlich sein, dass man damit auf jeden Fall für die Anlieger des Schleifweges die zulässigen Lärmschutzemissionswerte überschreitet. Schließlich donnern dort schon seit Jahrzehnten täglich jede Menge Lastwagen mit nur 4 m Abstand zur Wohnbebauung vorbei. Gut, meistens sind es Fremdfirmen die ja nur was an- und abliefern bei Glöckle, warum sollte man die als Anlieger zählen? Vielleicht ist es aber auch die hohe Anzahl von Fahrzeugen dich mich als Verfasser so ärgert. Ich wohne seit rund 30 Jahren am Schleifweg, das bedeutet 30 Jahre lang Dreck, Staub, Lärm - nicht wie man meinen könnte von dem geringen landwirtschaftlichen Aufkommen, sondern durch An- und Abfahrten der besagten Firma. Ich habe den letzten betriebenen Kiesabbau, der nur eine für alle sichtbare Ruine, auch Biotop genannt, zurückließ, hautnah miterlebt und kann nur sagen, dass das was mit dem geplanten Abbau auf die Oberndorfer zukommt eine einzige Katastrophe darstellt. Mit Freuden habe ich in der Informationsveranstaltung gehört dass man Ausweichflächen für Hamster und bodenständige Brüter geschaffen hat, was mich betrübt ist nur die Tatsache dass man dies nicht auch für die Anlieger anbieten kann. Schade wie wenig die Interessen von Menschen, die sich dort tatsächlich eingebildet haben, einen Lebenstraum zu erfüllen, in der Entscheidungsfindung berücksichtigt wurden. Ich frage mich nur was man uns Oberndorfern noch alles zumuten will.

A. K.

Name und Anschrift der Redaktion bekannt.




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