Blaulicht Bad Kissingen: Lebensgefährliche Säuberungsaktion auf Autobahn – Zwei Fahrzeuge zusammengestoßen – glücklicherweise keine Verletzten


MASSBACH, LKR. BAD KISSINGEN. Am Freitagnachmittag haben ein Busfahrer und sein Beifahrer in einer als lebensmüd zu bezeichnenden Aktion die A 71 gesäubert, nachdem aus dem Bus ein Wasserkasten herausgefallen und auf dem linken Fahrstreifen alle Glasflaschen zerbrochen waren. Während der Fahrer das Splitterfeld wegkehrte, warnte sein Mitfahrer nur 20 Meter (!!!) davor vom Seitenstreifen aus die übrigen Verkehrsteilnehmer. Dabei stießen zwei Pkw zusammen. Es grenzt fast an ein Wunder, dass es bei der Säuberungsaktion keine Verletzten gab.



Der 53-Jährige war gegen 16:00 Uhr mit seinem Omnibus an der Anschlussstelle Maßbach Richtung Schweinfurt auf die A 71 eingefahren. Dabei hatte sich nach den vorliegenden Erkenntnissen eine Ladeklappe geöffnet, wodurch ein Wasserkasten aus dem Bus rutschte und auf dem linken Fahrstreifen landete. Hier gingen alle Glasflaschen zu Bruch. Der Busfahrer hielt den Bus, in dem sich keine Fahrgäste befanden, gleich auf dem Beschleunigungsstreifen an.



Was Busfahrer und Beifahrer im Anschluss dann anstellten, ist mit "Leichtsinn" nur unzutreffend beschrieben. Der Sache eher gerecht wird der Begriff „lebensmüde“. Nachdem eine Frau aus Thüringen mit ihrem VW durch das Splitterfeld gefahren war und dadurch alle vier Reifen beschädigt wurden, griff der Busfahrer wagemutig, aber ohne groß nachzudenken, zum Besen und wollte das Splitterfeld auf dem linken Fahrstreifen wegkehren. Unterstützung bekam der dabei von seinem 67-jährigen Beifahrer, der sich nur 20 Meter vor dem Splitterfeld als "Vorwarner" unmittelbar neben der Fahrbahn auf den Seitenstreifen stellte, um winkend den Verkehr zu warnen.



Als kontraproduktiv erwies sich jedoch, dass er dabei immer wieder auch den rechten Fahrstreifen betrat. Ein Autofahrer war deshalb gezwungen, auf den linken Fahrstreifen auszuweichen. Allerdings musste er auch dort wegen des "Straßenkehrers" abbremsen. Aufgrund dieses Bremsmanövers musste ein Mann aus Berlin, der mit seinen Audi den linken Fahrstreifen befuhr, ebenfalls ein Bremsmanöver absolvieren und auf den rechten Fahrstreifen wechseln. Hier bemerkte er dann den "Vorwarner" und bremste nun voll ab. Ein nachfolgender Autofahrer aus Baden-Württemberg konnte trotz einer Vollbremsung ein Auffahren nicht mehr vermeiden.



Beide Fahrzeuge blieben anschließend auf dem Seitenstreifen stehen. Verletzt wurde glücklicherweise durch die Aktion niemand. Der Audi musste abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf nahezu 10.000 Euro geschätzt. Bis zum Eintreffen der Polizei war die Fahrbahn wieder frei.



Die Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt - Werneck nimmt diesen Vorfall zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass insbesondere auf Autobahnen aufgrund der hohen Geschwindigkeiten eine weitreichende Absicherung und sofortige Verständigung der Polizei nötig sind. Eine wie in dem Fall am Freitagnachmittag zwar gut gemeinte, aber unbedachte Säuberungsaktion kann das Leben kosten. Diesmal haben gleich mehrere Schutzengel und schnell reagierende Autofahrer dafür gesorgt, dass keine Menschen zu Schaden gekommen sind.



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