Kurort und Modernität
Symposium vom 7. – 9. März 2014 in Bad Kissingen
Kurort und modern? Der eine oder andere wird beim Lesen dieses Titels stutzig werden – Kurorte sind doch angestaubt, rückwärtsgewandt! so ein gängiges Vorurteil; nur noch was für Senioren, Morgens Fango, abends Tango… oder Pflicht, nach Unfällen, Operationen, bei schweren Krankheiten??
Kurorten und auch der Kur selbst haften heute nicht mehr die Prädikate „innovativ“ und „avantgardistisch“ an. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts war das jedoch deutlich anders. Kurorte standen ganz vorne in der medizinischen, kulturellen, architektonischen und touristischen Entwicklung, griffen gesellschaftliche Trends frühzeitig auf, teils früher als Großstädte.
Im Rahmen der Bewerbung von 14 „Great spas of Europe“ um die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes veranstaltet die Stadt Bad Kissingen vom 7. bis 9. März 2014 im Rossini-Saal des Arkadenbaus ein Symposium, das den vielfältigen Aspekten der Modernität der Kurorte nachspürt. Die Referenten äußern sich u. a. zu der Rolle von Frauen im Kurbad, zu den Parks und Gärten, fragen nach dem Repertoire der Kurkapelle und den damals brandaktuellen Sportarten wie Golf und Tennis. Die Blickrichtung geht dabei nicht nur in die Vergangenheit – es wird auch gefragt, wie könnten Kurorte und Kur in der Zukunft dastehen, wie wieder modern und fortschrittlich werden.
14 Traditionsbäder von Weltruf haben sich zusammengefunden um gemeinsam den Antrag zur Aufnahme des in Jahrhunderten entwickelten Typus der europäischen Kurstadt in seiner Spitzenausprägung auf die Weltkulturerbeliste zu stellen. Das sind in Deutschland neben Bad Kissingen Baden-Baden, Wiesbaden, Bad Ems, Bad Homburg und Bad Pyrmont, sowie das britische Bath, Spa in Belgien, Vichy in Frankreich und Montecatini Terme in Italien. Die Federführung des Projekts liegt bei Tschechien, das mit den Bädern des böhmischen Bäderdreiecks, Karlsbad, Marienbad und Franzensbad, sowie dem mährischen Luhacovice beteiligt ist.
„Bad Kissingen ist im Rahmen dieser UNESCO-Bewerbung wieder Tagungsort für ein großes Symposium“ freut sich Oberbürgermeister Kay Blankenburg. „Bereits im vergangenen Jahr hatte Bad Kissingen die Tagungen der Expertengruppe und der ‚Mayors` Steering Group‘ der ‚Great Spas of Europe‘ zu Gast.“
Kulturreferent Peter Weidisch, Projektleiter der UNESCO-Bewerbung für Bad Kissingen, ist es gelungen, hochkarätige Referenten zu gewinnen. Sie kommen von deutschen und außerdeutschen Universitäten, Denkmalämtern und Museen. Vielfach beleuchten ihre Vorträge Fragestellungen, die so noch nie aufgegriffen wurden. Bad Kissingen ist eben innovativ – auch heute noch.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Um Anmeldung unter kulturreferat@stadt.badkissingen.de oder 0971-8071204 wird erbeten.
www.badkissingen.de
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