Mit der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle seit 20 Jahren verbunden - Georg Vollmuth in den Ruhestand verabschiedet


Mit der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle seit 20 Jahren verbunden - Georg Vollmuth in den Ruhestand verabschiedet



SCHWEINFURT. Ende Februar 2014 geht mit Kriminalhauptkommissar Georg Vollmuth ein Urgestein der unterfränkischen Polizei in den Ruhestand, dessen Name seit nunmehr 20 Jahren fest mit der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle verbunden war. In einer kleinen Feierstunde wurde der 60-Jährige von dem Leiter der Kriminalpolizei Schweinfurt, Kriminaldirektor Armin Kühnert, im Beisein zahlreicher Kollegen in den Ruhestand verabschiedet.



Es spielte ein bisschen der Zufall mit, dass Georg Vollmuth vor 20 Jahren eine Aufgabe übernahm, die ihn bis zum letzten Tag seiner Zugehörigkeit zur Polizei nach eigenen Angaben mit viel Freude und Zufriedenheit erfüllte. Georg Vollmuth war es im Jahr 1980 gelungen, vom Landeskriminalamt in München zur Kriminalpolizei Schweinfurt und somit in die Heimat versetzt zu werden. Dort wurde der Beamte im Kommissariat „Betrug und Wirtschaftsdelikte“ eingesetzt. Da damals in der Dienststelle extremer Platzmangel herrschte, wurde für den „Neuen“ ein Schreibtisch in die Räume der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle gestellt. Dort machte Georg Vollmuth in der Folge bis zum Sommer 1984 Dienst und bekam so gezwungenermaßen auch einiges mit, was die dortige Arbeit so interessant machte.



Trotzdem trennten sich die Wege von Georg Vollmuth und seinem Vorgänger in der Beratungsstelle,( als die jetzige Dienststelle bezogen wurde). Überraschend kam für ihn dann im Jahr 1993 die Anfrage der Dienststellenleitung, ob er es sich vorstellen könne, die Beratungsstelle bei der Kripo Schweinfurt zu übernehmen. Lange ließ man ihm für eine Entscheidung nicht Zeit. Innerhalb von nur 24 Stunden musste die Zu- oder Absage kommen.



Er traf damals eine Entscheidung, die sich für ihn im Nachhinein als absoluter Glücksfall herausstellen sollte. Ab dem 1. Februar 1994 war der Name Georg Volllmuth mit der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Kripo Schweinfurt eng verbunden. Seine neue Aufgabe war es, technische Beratungen vor Ort und in der Dienststelle zu übernehmen. Fortan war er nicht nur im privaten Bereich, sondern auch bei Gewerbetreibenden und Behörden unterwegs. Innerhalb kürzester Zeit hatte Georg Vollmuth sein Wissen vertieft und jede Möglichkeit genutzt, bei Produktveranstaltungen, Materialtests und Fortbildungsveranstaltungen der Industrie und der Polizei sich weiteres Wissen anzueignen. Sein Anspruch war es, bei den Leuten vor Ort ein kompetenter Ansprechpartner der Polizei zu sein. Sein Wissen wurde bis zuletzt in Fachkreisen überaus geschätzt. Dies ging sogar so weit, dass sich Architekten und auch Bauplaner von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Tipps holten.



Georg Vollmuth war in der gesamten Region Main-Rhön mit den Landkreisen Haßberge, Schweinfurt, Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld als der Fachmann der Polizei in Sachen Sicherheit unterwegs. Jedermann konnte sich über Sicherungsmöglichkeiten von Haus und Wohnung vor Ort beraten lassen. Der Kripobeamte hat in den zurückliegenden 20 Jahren in diesem Bereich jährlich ca. 250 Beratungen bei Privatpersonen durchgeführt, wobei es ihm immer darum ging, für jeden Bürger da zu sein und mit den bestmöglichen Informationen aufzuwarten.



Die dabei gewonnenen Erfahrungen und das ihm zur Verfügung stehende Wissen verleiteten Georg Vollmuth zu der Aussage, dass er jetzt auch als Innenarchitekt arbeiten könnte, (so viel hat er vor Ort gesehen.) Viele Leute, die seine Beratung in Anspruch nahmen, sprechen den Beamten im Nachhinein voller Dankbarkeit auf die Beratung an, die sie oft schon Jahre zuvor genießen durften. Georg Vollmuth ist sich sicher, dass durch seine Arbeit schon viele Einbrüche verhindert werden konnten. Gerade in den letzten Monaten, wo viele Wohnungseinbrecher auch in der Region Main-Rhön unterwegs waren, waren seine Dienste ganz besonders gefragt.



Ein wichtiger Aufgabenbereich war auch die verhaltensorientierte Prävention. Georg Vollmuth machte dabei die erfreuliche Erfahrung, dass die Leute die Informationen direkt von der Polizei mit großer Dankbarkeit angenommen haben. So ging Georg Vollmuth jährlich zu ca. 50 Vorträgen bei Vereinen, Verbänden und bei Seniorenzusammenkünften. Hier wurden Themen erörtert wie z.B. Enkeltrick und Gefahren der Haustürgeschäfte, bei denen es die Straftäter gerade auf die Senioren als potentielle Opfer abgesehen haben.



Er ging dabei auch neue Wege. Eines seiner Projekte war z.B „Frauen stark machen“. Hier fungierte er zusammen mit dem Kollegen Dütsch, einem absoluten Fachmann für Selbstverteidigung, als Multiplikatorausbilder für Sportlehrerinnen an Realschulen und wurde hierfür mit dem Präventionspreis des Polizeipräsidiums Unterfranken ausgezeichnet.



Nach eigener Aussage freut sich Georg Vollmuth jetzt über seinen neuen Lebensabschnitt außerhalb der Polizei. Daraus, dass neben einem lachenden aber auch ein weinendes Auge dabei ist, machte der Neupensionist kein Geheimnis. Er habe diese Arbeit immer gerne gemacht und sei immer gerne zur Arbeit gegangen, so Vollmuth. Das Vertrauen der Leute und die Umsetzung seiner Ratschläge hätten in stolz gemacht und bestätigt. Dieser Job sei ihm auf den Leib geschnitten gewesen. Sollte er noch einmal vor eine solche Entscheidung gestellt werden, er würde sich wieder für die Arbeit in der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle entscheiden. Dass auch Kollegen innerhalb der Polizei seine Hilfe gerne in Anspruch genommen hätten, sei für ihn ebenfalls eine tolle Bestätigung gewesen.



Zu guter Letzt sprach Georg Vollmuth die Hoffnung aus, dass Ratsuchende mit dem gleichen Vertrauensvorschuss auf seinen Nachfolger, KOK Dietmar Dömling, zugehen, wie dies bei ihm der Fall gewesen sei. Der Pensionist betonte, die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle sei eine der letzten Stellen, bei denen man sich kostenlos kompetenten Rat holen könne. Er sei stolz, dass er in diesem Bereich 20 Jahre so erfolgreich habe mitwirken dürfen.

Foto: Polizei

zeigt links Kriminaldirektor Armin Kühnert, Leiter der Kriminalpolizei Schweinfurt, und rechts KHK Georg Vollmuth




Kommentare