Tierschutz damals und heute: Ausstellung im Würzburger Rathaus eröffnet Tanzender Schäfer an Elisabeth Haasmann


Tierschutz damals und heute: Ausstellung im Würzburger Rathaus eröffnet
Tanzender Schäfer an Elisabeth Haasmann

„Tiere leisten Großartiges bei den Menschen, der Umgang mit ihnen macht uns menschlicher“: Mit diesen Worten eröffnete Oberbürgermeister Georg Rosenthal am Dienstag die Ausstellung „135 Jahre Tierschutz in Würzburg“ im Würzburger Rathaus. Und „was Sie leisten“, dankte er den ehrenamtlichen Mitgliedern des Würzburger Tierschutzvereins, „ist praktizierter Idealismus in einer besonders positiven und sympathischen Form“. Rosenthal verband damit aber auch den Wunsch, dass sich dank der Ausstellung im Rathaus vielleicht noch weitere Unterstützer für das Tierheim finden werden. Denn: „Dieser Tierschutzverein, seine Aktivitäten und seine Aktiven sind ein Markenzeichen in der gesamten Region auf das alle mit Anerkennung und Stolz blicken können. Hier wird kein Tier in Not alleine gelassen, das Tierheim leistet täglich aktive Tierhilfe in allen Facetten.“
Ganz besonders verdient um den Tierschutz in Würzburg hat sich allerdings eine Person gemacht und Oberbürgermeister Georg Rosenthal nutzte die Gelegenheit, um die langjährige Vorsitzende und heutige Ehrenvorsitzende und Schatzmeisterin Elisabeth Haasmann zu ehren. „Motor und Seele des Vereins“ nannte er sie und überreichte er ihr als Dank für ihre langjähriges Engagement den Tanzenden Schäfer. Elisabeth Haasmann übernahm 1987 zum ersten Mal ehrenamtliche Verantwortung im Tierschutzverein, 1996 wurde sie zur 1. Vorsitzenden gewählt. Durch umfangreiche Um- und Neubauten hat sie das 1960 eingeweihte Tierheim am Elferweg zu dem gemacht, was es heute ist. Sie warb von 1987 bis 2004 Spenden und Legate von insgesamt rund 1,6 Millionen Euro ein. „Für die Stadt Würzburg war Elisabeth Haasmann als Vorsitzende des Tierschutzvereins eine wichtige und geschätzte Partnerin. Sie vertrat die Belange des Tierschutzes in der Sache verbindlich, aber im Ziel hartnäckig“, würdigte Oberbürgermeister Georg Rosenthal. „Elisabeth Haasmann hatte maßgeblichen Anteil daran, dass die vom Tierschutzverein übernommenen öffentlichen Aufgaben in vorbildlicher Weise erfüllt wurden. Hier ist vor allem die Sorge für die Fundtiere zu nennen, mehrere Hundert im Jahr, um die wir als Stadt uns selbst kümmern müssten, wenn es den Tierschutzverein und sein Tierheim nicht gäbe.“ Elisabeth Haasmann ist Ehrenvorsitzende des Tierschutzvereins Würzburg, der Deutsche Tierschutzbund verlieh ihr die Franz-von-Assisi-Medaille sowie die Silberne Ehrennadel und der Bundespräsident zeichnete sie mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. 1992 erhielt Elisabeth Haasmann das Goldene Stadtsiegel der Stadt Würzburg.
Zur Ausstellungseröffnung kam ein besonderer Gast nach Würzburg, Thomas Schröder, der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Er würdigte die Arbeit in Würzburg und überreichte einen Scheck über 500 Euro an das Tierheim. Schröder wies aber auch nachdrücklich auf die vielen Tierschutzaufgaben hin, die auch politisch mehr Gewicht erhalten sollten. Denn „Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert. Daher muss sich jeder fragen: Ist erlaubt, was nicht verboten ist?“
Welchen Wert Tiere für Menschen haben, damit setzt sich nicht nur der Tierschutzverein täglich auseinander. Zum 135. Geburtstag haben dies auch Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 der Grundschulen der Stadt Würzburg. In einem vom städtischen Kultur- und Schulreferat und dem Tierschutzverein ausgelobten Wettbewerb haben 140 Kinder „Tiere in der Natur“ gemalt und gezeichnet. 43 Bilder haben den Weg in die derzeitige Ausstellung gefunden und zeigen erstaunlich detaillierte Auseinandersetzungen mit dem Thema. Sehenswert sind diese genauso wie die professionellen Tierfotos von Thomas Dörr. Drittes und einleitendes Standbein der Ausstellung aber ist die Dokumentation der Geschichte des Würzburger Tierschutzvereins, von den ersten Tagen, der Gründungsurkunde, über die wichtigen Stationen bis heute. Die gesamte Ausstellung schlägt damit einen bunten, lebendigen Bogen von den Aufgaben des Tierschutzes Ende des 19. Jahrhunderts bis heute, sie zeigt die originäre Aufgabe des Tierschutzes, nämlich das Tier selbst und alles liebevoll ausgeschmückt mit Objekten von Hundekörbchen bis Futternapf. Auch bewegte Bilder fehlen nicht: Auf zwei Fernsehern können die Besucher Aufgaben des Tierschutzes, Einblicke in das Tierheim und viele weitere Informationen mit nach Hause nehmen. Eine Broschüre über 135 Jahre Tierschutz in Würzburg liegt zum Mitnehmen aus und ehrenamtliche Helfer sind ab 10 Uhr im Rathaus und begleiten auf Wunsch durch die Ausstellung und informieren über den Tierschutz in Würzburg.
Dauer der Ausstellung: Dienstag, 24. September, bis Sonntag, 11. Oktober 2013 zu den Öffnungszeiten des Rathauses: Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-14 Uhr.





BU: v.l. Thomas Schäfer (Präsident des Deutschen Tierschutzbundes Bonn), Oberbürgermeister Georg Rosenthal, Reinhard Dötzer (1. Vorsitzender Tierschutzverein Würzburg), Ehrenvorsitzende Elisabeth Haasmann mit dem Tanzenden Schäfer, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer, Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake. Foto: Penning-Lother

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