Stadt Bad Kissingen : Deutschlands bekanntester Kurort will UNESCO-Weltkulturerbe werden

Stadt Bad Kissingen



Deutschlands bekanntester Kurort will UNESCO-Weltkulturerbe werden



Bad Kissingen steht auf der Deutschen UNESCO-Tentativliste





Die Bewerbung um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe geht für das Bayerische Staatsbad Bad Kissingen in eine neue Phase. Mit der Aufnahme in die Deutsche Vorschlagsliste hat die fränkische Kur-, Gesundheits- und Kulturstadt eine der ersten Hürden auf dem Weg zur Verleihung des weltweit renommierten Titels genommen und eine der Grundvoraussetzungen für die Teilnahme am transnationalen Projekt „Great Spas of Europe“ erfüllt. Im nächsten Jahr soll die Bewerbung der insgesamt 13 europäischen Traditions-Bäderstädte bei der UNESCO eingereicht werden.

„Die Bundesrepublik Deutschland wird Bad Kissingen dem Welterbekomitee - zusammen mit Baden-Baden, Bad Ems, Bad Homburg und Wiesbaden - zur Aufnahme in die UNESO-Liste des Weltkulturerbes vorschlagen“, erklärte Oberbürgermeister Kay Blankenburg am Mittwochabend dem Stadtrat. Die ständige Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland habe die Kurstadt auf die sogenannte Deutsche Tentativliste gesetzt. Das zeige, dass die Bundesrepublik hinter Bad Kissingen und deren Bewerbung steht, so Blankenburg.

Auch der bayerische Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch zeigte seinen Stolz auf die Kurstadt an der fränkischen Saale: „Bad Kissingen bereichert den ausgewählten Kreis der ‚Great Spas‘ zweifelsohne um weitere wichtige Facetten der europäischen Bäderkultur. Ich gratuliere der Stadt, dass mit der Eintragung in die Tentativliste ein erster Meilenstein erreicht wurde. Der Freistaat wird Bad Kissingen auch weiterhin verfahrensmäßig unterstützen, damit der staatenübergreifende Antrag unter der Federführung der Tschechischen Republik Erfolg hat.“

Bad Kissingen bewirbt sich gemeinsam mit zwölf weiteren europäischen Bädern (Karlsbad, Franzensbad, Marienbad, Luhacovice, Baden-Baden, Bad Ems, Bad Homburg, Wiesbaden, Bath, Montecatini Terme, Spa und Vichy) unter Federführung der Tschechischen Republik um den Titel UNESCO-Weltkulturerbe.




Zwei Kriterien waren für die Aufnahme in die Liste entscheidend. Zum einen das materielle Erbe der Stadt, also die Architektur der Kurgebäude, beispielsweise die Wandelhalle. Diese größte Trinkkurhalle der Welt wurde in den Jahren 1910/1911 von Max Littmann geschaffen. Der Münchner Architekt entwarf auch den Regentenbau in Bad Kissingen, der in diesem Jahr sein hundertstes Jubiläum feierte. Für die Bewerbung ist zum anderen das immaterielle Erbe wichtig. Hierzu zählen unter anderem die Geschichte Bad Kissingens, die berühmten Kurgäste, wie Kaiserin Elisabeth von Österreich, die Entwicklung der Kurmedizin im 19. Jahrhundert sowie die therapeutische Landschaft, die in Bad Kissingen ein breites Spektrum über die Zeitläufte hinweg vorzuweisen hat.

Bad Kissingen wäre nach Würzburg das zweite UNESCO-Weltkulturerbe in Unterfranken. „Bereits in dieser Phase der Bewerbung braucht man eine klare Vorstellung wie man das geschützte Kulturerbe in die Zukunft führen kann“, ergänzt Bad Kissingens Kulturreferent Peter Weidisch. Damit sei allerdings nicht nur die Architektur gemeint, sondern auch die Infrastruktur, die Inhalte und die Angebote, die Bad Kissingen in seiner Spitzenausprägung im 19. und Anfang des 20sten Jahrhunderts zum Weltbad werden ließen. Auch heute noch ist Bad Kissingen mit mehr als 1,5 Mio. Übernachtungen im Jahr eines der größten und beliebtesten Heilbäder Deutschlands.



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