Altlastensanierung Sattler in Schonungen

Altlastensanierung Sattler in Schonungen

Pressemitteilung zur 27. Projektgruppensitzung am 24.07.2013



Landkreis Schweinfurt. Die Altlastensanierung in Schonungen – Entfernung von bis zu 500 t Arsen und Schwermetallen aus dem Boden mitten im Ortskern zum Schutz von Anwohnern und Umwelt – schreitet voran. Die Arbeiten im 1. Bauabschnitt konnten trotz der Insolvenz der für diesen Abschnitt zunächst beauftragten Baufirma zügig vorangetrieben werden. Die neue Brücke über die Steinach steht. Der Rückbau von 6 Gebäuden, die im Zuge der Sanierung abgerissen werden müssen, ist weitgehend abgeschlossen. Hoch schadstoffhaltige Füllmaterialien, die im Fehlboden eines Gebäudes entdeckt wurden, wurden in einem speziellen Absaugverfahren umweltverträglich entfernt. Der endgültige Abschluss der Arbeiten des 1. Bauabschnitts erfolgt nach aller Voraussicht bis Ende September.



Die überwiegend europaweiten Vergabeverfahren des 2. Bauabschnitts für Bauleistungen, Entsorgung, immissionsschutzfachliche Überwachung sowie Sicherheits- und Gesundheitsschutz sind eingeleitet und sollen bis Ende September abgeschlossen sein. Dann werden auch im Hauptschadensgebiet der Arsen- und Schwermetallverunreinigungen, insbesondere im Bereich der Sattlerwiese und der nördlich angrenzenden Grundstücke, die Baumaßnahmen beginnen. Das Gesamtvolumen des Aushubs wird ca. 48.000 m³ umfassen. Ein Bodenaustausch in einer Mächtigkeit von bis zu 9 m ist vorgesehen.



Das Immissionsschutzkonzept zum Schutz der Anwohner vor Lärm, Erschütterungen und Luftschadstoffen, das im 1. Bauabschnitt Einsatz kam, hat sich bewährt und wird auch für den 2. Bauabschnitt weitgehend übernommen und sogar ausgeweitet. Es umfasst, wie Sachverständiger Dr. Frank Dröscher nochmals erläuterte, ein Bündel einander ergänzender Maßnahmen.



Bei der Lärmvermeidung sind dies insbesondere der Einsatz lärmarmer Baumaschinen, die Auswahl lärmarmer Bauverfahren und die strikte Begrenzung der Betriebszeiten auf die Wochentage von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Für Gebäude im direkten Sanierungsumfeld werden zeitweise Abdichtungsmaßnahmen an Fenstern und Türen angeboten. An der Werlingstraße und der Sattlerstraße sind Lärmschutzwände vorgesehen.



In der Diskussion in der Projektgruppe wurde aufgrund der Erfahrungen im 1. Bauabschnitt die Lärmbelastung durch die Warntöne rückwärtsfahrender Baufahrzeuge angesprochen. Zur Vermeidung von Unfällen sind diese Warnsignale gesetzlich vorgeschrieben. Es wird geprüft, ob eine Abhilfe möglich ist, wenngleich hier aus fachlicher Sicht auf Grund des Arbeitsschutzes kaum Möglichkeiten bestehen dürften.



Gegen Luftverunreinigungen wird auch weiterhin eine regelmäßige Befeuchtung des Aushubmaterials und der Fahrwege in den "Schwarzbereichen" erfolgen. In der Projektgruppe wurde hier aufgrund der Erfahrungen der heißen letzten Wochen eine noch stärkere Beachtung und strikte Umsetzung angemahnt. Die durch die Bauarbeiten verursachten Staubemissionen seien in den letzten Tagen doch erheblich gewesen, auch wenn es dabei, so der Sachverständige Dr. Dröscher, zu keiner Zeit zu gesundheitsbeeinträchtigenden Immissionen kam. Ergänzend zu den bisherigen Maßnahmen ist im 2. Bauabschnitt zum Schutz vor Staubablagerungen in besonders exponierten Bereichen eine vorübergehende Abdeckung gärtnerischer Nutzungen mit Geovlies geplant.





Dr. Schmidt

Kommentare