Schockanrufer mehrfach aktiv – Einmal erfolgreich

Schockanrufer mehrfach aktiv – Einmal erfolgreich



Unterfranken. Mit der sogenannten Schockanrufermasche versuchten Unbekannte am Wochenende russischstämmige Bürger zu täuschen und um hohe Bargeldbeträge zu bringen. Der Polizei wurden 18 Fälle, hauptsächlich im Raum Schweinfurt und Aschaffenburg, gemeldet. In einem Fall hatten die Täter Erfolg und erbeuteten 6000 Euro.



Mit immer wieder ähnlichen Geschichten rufen die Betrüger ihre potentiellen Opfer an. In russischer Sprache versuchen die Täter den Angerufenen glauben zu machen,

es sei ein Unglück passiert. Der Verursacher sei ein Verwandter und zur Regelung der weiteren Angelegenheiten müsse eine hohe Bargeldsumme übergeben oder eine entsprechende Überweisung getätigt werden.



Bereits am Freitagnachmittag waren die ersten Anrufe in Aschaffenburg angezeigt worden und setzten sich am Samstag im Laufe des Tages in Schweinfurt, Ebern sowie Miltenberg fort und endeten am Sonntag in Erlenbach am Main. In den meisten Fällen waren den angerufenen Personen russischer Herkunft die Masche bereits bekannt oder wurden sogar deshalb schon mehrfach belästigt, weshalb die Täter bereits im Ansatz mit ihrem Ansinnen scheiterten.



In einem Fall jedoch waren sie am Samstag gegen 11.00 Uhr in Schweinfurt in der Friedenstraße erfolgreich. Eine Rentnerin erhielt einen Anruf eines angeblichen Rechtsanwalts. Der Mann gab an, dass die Tochter der 76-Jährigen einen Unfall verursacht hätte, bei dem ein Kleinkind schwer verletzt worden wäre und nun notoperiert werden müsse. Nachdem für die Operation angeblich 22.000 Euro anfallen würden, war die Geschädigte zur Zahlung von 5000 Euro bereit. Etwa 20 Minuten später kam eine männliche Person in die Wohnung der allein lebenden Frau und ließ sich das Bargeld in 100 Euro-Scheinen aushändigen. Nachdem der Mann die Wohnung verlassen hatte, rief der Rechtsanwalt erneut an und teilte mit, dass sich der Zustand des Unfallopfers verschlechtert hätte und man nochmals Geld benötige. Die Rentnerin suchte daraufhin ihre letzten Ersparnisse zusammen und übergab nochmals an den jungen Mann 1000 Euro. Erst als die Frau von ihrem Enkel erfuhr, dass mit der Tochter alles in Ordnung wäre, war ihr klar, dass sie Opfer eines Schockanrufers geworden war.



Der unbekannte Geldabholer wurde von der Geschädigten wie folgt beschrieben:

Mann, ca. 20 Jahre alt, 185 – 190 cm groß, dünne Figur, kurze dunkle Haare, bekleidet mit heller Jeansjacke. Wem der Mann im Bereich Friedenstraße aufgefallen ist und insbesondere wer Hinweise auf ein Auto geben kann, in das er gegebenenfalls eingestiegen ist, wird gebeten, sich bei der Kripo Schweinfurt, Tel. 09721/202-1731 zu melden



Die Unterfränkische Polizei bittet weiter darum, ältere Nachbarn auf diese Vorgehensweise der Täter anzusprechen, von denen bekannt ist, dass sie russischer Herkunft sind. So können auch jene Mitbürger erreicht und gewarnt werden, die sich nicht über deutschsprachige Medien informieren können.

Kommentare