Polizeiberichte zum Naziaufmarsch in Kitzingen

Versammlungsgeschehen in Kitzingen (13.45 Uhr)



Bislang haben sich am Bahnhofsplatz in Kitzingen etwa 250 Vertreter des bürgerlichen Lagers eingefunden, deren Versammlung soeben begonnen hat. Diese Versammlung verzeichnet jedoch weiteren Zulauf. Auch etwa 20 Teilnehmer der später beginnenden Versammlung des „Nationalen und Sozialen Bündnisses 1. Mai“ sind bereits vor Ort eingetroffen. Die Polizei begleitet das Versammlungsgeschehen und ist mit Kräften am Kitzinger Bahnhof präsent. Bislang ist die Lage völlig friedlich – die Polizeikräfte appellieren nochmals an die Versammlungsteilnehmer, auch weiterhin friedlich von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung und Demonstrationsfreiheit Gebrauch zu machen.





2. Pressemitteilung zum Versammlungsgeschehen in Kitzingen (14.30 Uhr)





Kurz nach 14.00 Uhr ist der aus Nürnberg erwartete Zug mit Personen des rechten Spektrums am Bahnhof Kitzingen eingetroffen. Dieser Zug wurde von Kräften der Bundespolizei begleitet. Insgesamt befinden sich jetzt etwa 70 Personen der rechten Szene am Bahnhofsvorplatz. Dort hatten sich etwa 10 Versammlungsteilnehmer auf die Straße gesetzt, die aber nach Lautsprecherdurchsagen seitens der Polizei, den Weg freimachten. Allerdings kamen im Anschluss etwa 20 Personen der rechten Szene, die mit einem Bus angereist waren, aus einer Seitenstraße und wollten zur Auftaktkundgebung der Versammlung , die zum Bahnhofsplatz wollten, wo die Auftaktkundgebung der Versammlung "Nationales und Soziales Bündnis 1. Mai" stattfindet. Diese mussten dann unter Polizeibegleitung zum Bahnhofsplatz durch die Versammlung des bürgerlichen Lagers hindurch begleitet werden, was mit lautstarkem Protest des bürgerlichen Lagers einherging. Dieser Versammlung ist inwischen auf etwa 600 Teilnehmer angewachsen.






3. Pressemitteilung zum Versammlungsgeschehen in Kitzingen





Angesichts der lautstarken Proteste und der zahlreichen Versammlungsteilnehmer seitens des bürgerlichen Lagers, ist die Auftaktkundgebung der Versammlung „Nationales und Soziales Bündnis 1. Mai“ entfallen und die etwa 70 Personen der rechten Szene werden ihre Versammlung auf einer Alternativstrecke durchführen. Deren Aufzug hat soeben begonnen und setzt sich nun über die Friedenstraße, weiter über die Güterhallstraße in Richtung Falterturm in Bewegung.

Die beiden Versammlungen wurden durch Polizeikräfte voneinander abgegrenzt.






4. Pressemitteilung zum Versammlungsgeschehen in Kitzingen (15.05)





Der Aufzug des rechten Spektrums musste etwa 100 Meter vor dem Falterturm auf Höhe des dortigen Friedhofs gegen 14.50 Uhr anhalten, weil eine große Zahl von Protestierenden den Weitermarsch verhinderte. Zudem haben sich etwa 20 Versammlungsteilnehmer auf Höhe der B 8 auf die Straße gesetzt, wodurch der weitere Aufzugsweg zunächst blockiert wurde. Die B 8 ist für den Verkehr momentan gesperrt. Seitens des bürgerlichen Lagers, unter das sich auch einige Personen gemischt haben, die dem linken Spektrum zuzuordnen sind, wurde lautstark gegen die Demonstration der Rechten protestiert. Der Aufzug der rechten Versammlung wurde dann durch eine Grünanlage an der Demonstration des bürgerlichen Lagers vorbeigeführt und macht sich nun auf den Rückweg zum Bahnhof. Inzwischen wurden drei Personen vorläufig in Polizeigewahrsam genommen.








5. Pressemitteilung zum Versammlungsgeschehen in Kitzingen (15.40)





Der Aufzug des rechten Spektrums hat gegen 15.20 Uhr wieder den Bahnhof in Kitzingen erreicht, wo derzeit eine Abschlusskundgebung stattfindet. Die Polizei hat dort mehrere Seitenstraßen abgesperrt, um ein Zusammentreffen von bürgerlichen und rechtsgesinnten Demonstranten zu verhindern. Es wird erwartet, dass ein Großteil der Versammlungsteilnehmer des rechten Spektrums mit einem Zug gegen 16.00 Uhr in Richtung Würzburg weiterfährt, wo ab 16.30 Uhr ebenfalls ein Aufzug angekündigt ist.





6. Pressemitteilung zum Versammlungsgeschehen in Kitzingen (16.15 Uhr)





Die Abschlusskundgebung der Versammlung „Nationales und Soziales Bündnis
1. Mai“ wurde gegen 15.40 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Kitzingen beendet. Die etwa 85 Versammlungsteilnehmer des rechten Spektrums sind gegen 16.00 Uhr in den Zug nach Würzburg eingestiegen, der in Kürze dorthin weiterfahren wird. Derzeit befinden sich noch etwa 50-60 Personen des bürgerlichen Lagers auf dem Bahnhofsvorplatz. Die Lage ist jedoch friedlich.



An der Versammlung des bürgerlichen Lagers haben nach Schätzungen der Polizei etwa 600 bis 700 Personen teilgenommen, darunter etwa 100 bis120 Demonstranten, die dem linken Spektrum zuzuordnen waren. Die Polizei hat zwei Personen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung vorläufig festgenommen. Eine weitere Person wurde in Gewahrsam genommen und bei zwei Versammlungsteilnehmern wurde die Identität wegen des Verdachts von Verstößen gegen den § 86 a StGB festgestellt.



Im Verlauf der Versammlungen in Kitzingen gab es mehrere Blockadeaktionen, die durch die Polizei aufgelöst wurden – teils mit kommunikativen Ansprachen, aber zum Teil auch unter Zuhilfenahme von Unmittelbarem Zwang. Zudem gab es auch Obst- und Tomatenwürfe gegen die rechte Versammlung. Polizeibeamte wurden nach bisherigem Kenntnisstand nicht verletzt.



Pressemitteilung zum Versammlungsgeschehen in Würzburg (17.00)





Die ca. 85 Teilnehmer der vom „Nationalen und Sozialen Bündnis 1. Mai“ angekündigten Versammlung sind gegen 16.20 Uhr mit dem Zug aus Kitzingen am Bahnhof in Würzburg angekommen. Kurz nach 16.30 Uhr startete der Aufzug Teilnehmern des rechten Spektrums in Richtung Innenstadt.



Gleich zu Beginn kam es an der geplanten Aufzugsstrecke auf Höhe des Busbahnhofes zu einer lautstarken Blockade-Aktion durch etwa 200-300 Gegendemonstranten, so dass der Aufzug anhalten musste. Trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei über Lautsprecher, gaben die Gegendemonstranten die Strecke nicht frei, so dass die Aufzugsstrecke von Polizeikräften freigeräumt werden musste, um den Versammlungsteilnehmer den Durchgang zu ermöglichen.

Bilder vom Widerstand gegen die Nazis




Danke an Beate Kesper Direktkandidatin der Piratenpartei für die Bilder