Spritmangel bei Tankmotorschiff - Kapitän wirft Notanker

Spritmangel bei Tankmotorschiff - Kapitän wirft Notanker



LENGFURT, LKR. MAIN/SPESSART. Vor der Überführungsfahrt eines leeren Tankmotorschiffs nach Rumänien hat der Kapitän am Donnerstag offenbar vergessen, sich über den Tankinhalt zu vergewissern. Bei Lengfurt standen nach relativ kurzer Strecke plötzlich die Maschinen still. Dem 59-jährigen Schiffsführer blieb keine andere Wahl, als den Notanker zu werfen. Am Freitagmorgen wird die 110 Meter lange „Dobra“ weggeschleppt. So lange ist die Schifffahrt gesperrt.



Mit der rumänischen Besatzung sollte es von Frankfurt nach Rumänien gehen. Allerdings fand die Fahrt bereits in Lengfurt oberhalb des Zementwerks ein abruptes Ende. Als der Kapitän merkte, dass die Maschinen ausgehen und das Schiff bereits abtrieb, reagierte er völlig richtig und warf den Notanker. Das Schiff liegt nun mitten im Main fest.



Mittlerweile ist eine Streifenbesatzung der Wasserschutzpolizei Würzburg vor Ort. Auch das Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg ist verständigt. Bei den Ermittlungen stellte sind der Grund dafür, warum der Tanker in die missliche Situation kam, relativ schnell heraus. Der Schiffsführer musste einräumen, dass er sich vor Antritt der Fahrt nicht vergewissert hatte, ob auch genügend Kraftstoff im Tank ist. Das Ganze bringt ihm und dem Schiffseigner eine Ordnungswidrigkeitenanzeige ein.



Die weiteren Maßnahmen werden jetzt vom Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg koordiniert. Am Freitag kommt zunächst ein Schlepper. Mit dessen Hilfe wird das Schiff ans Ufer gezogen. Dann müssen mindestens jeweils 5000 Liter Gasöl in den zwei Tanks gefüllt werden, die jeweils 12.500 Liter fassen. Erst dann geht die Reise in Richtung Rumänien weiter.



Erst wenn das Schiff aus der Mitte des Mains weggeschleppt ist, kann die Schifffahrt wieder freigegeben werden. Allerdings ist diese auch wegen eines momentan laufenden Warnstreiks an den Schleusen ohnehin behindert.

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