Nach Unfallflucht auf A 3 – weitere Zeugen gesucht

Nach Unfallflucht auf A 3 – weitere Zeugen gesucht

UETTINGEN, LKR. WÜRZBURG. Nach dem schweren Verkehrsunfall am vergangenen Samstagmorgen, bei dem ein Fußgänger von einem vorbeifahrenden Sattelzug erfasst und schwer verletzt wurde, ist die Verkehrspolizei Würzburg-Biebelried weiterhin auf der Suche nach Zeugen. Die bislang durchgeführten Ermittlungen lassen es jetzt als möglich erscheinen, dass der 34-Jährige auf der Fahrbahn liegend noch einmal von einem nachfolgenden Fahrzeug überrollt wurde. Der Verletzte hat schwerste Verletzungen erlitten. Sein Zustand ist aber inzwischen stabil, Lebensgefahr besteht derzeit nicht mehr.

Wie bereits mehrfach berichtet, hatte der Mann aus dem Landkreis Neustadt/Aisch / Bad Windsheim zwischen der Anschlussstelle Helmstadt und dem Parkplatz „Fronberg“ aus noch unbekanntem Grund auf dem Seitenstreifen angehalten. An dem weißen Peugeot 206 wurde dann die Warnblinkanlage eingeschaltet, bevor der Fahrer ausgestiegen ist. Der 34-Jährige wurde dann von einem zunächst unbekannten Fahrzeug erfasst und kurz danach schwer verletzt auf dem rechten Fahrstreifen liegend aufgefunden.

Der Unfallverursacher hatte sich von der Unfallstelle entfernt und war in enger Zusammenarbeit zwischen der Polizei Tauberbischofsheim und der inzwischen bei der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried eingesetzten Ermittlungskommission am Montagabend im Bereich Tauberbischofsheim vorläufig festgenommen worden. Die an der Unfallstelle aufgefundenen Teile hatten schnell Hinweise auf einen Mercedes Actros ergeben, mit dem der Mann auch tatsächlich unterwegs war. Der Lkw-Fahrer machte von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Er wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen am Dienstagvormittag wieder entlassen. Sein Führerschein wurde sichergestellt.

Noch immer ist nicht klar, warum der Verletzte zuvor auf dem Seitenstreifen mit seinem Pkw angehalten hatte. Der Mann ist im Krankenhaus bislang noch nicht vernehmungsfähig. Es gibt Zeugen, die davon sprachen, dass ein Gegenstand mit einer Größe von ca. 40 x 40 cm auf der Fahrbahn gelegen habe. Ob es sich dabei um einen später sichergestellten Kanister handelt, ist ebenfalls noch nicht bekannt.

Die an den vergangenen Tagen durchgeführten umfangreichen Untersuchungen durch einen Rechtsmediziner, einen Spurensachverständigen des Bayerischen Landeskriminalamtes, einen Kfz-Sachverständigen und Beamte des Erkennungsdienstes der Kriminalpolizei haben ergeben, dass der ermittelte Sattelzug zweifellos in den Verkehrsunfall mit dem Schwerverletzten verwickelt war. Die aufgefundenen Kunststoffteile stammen von dem Fahrzeug und am Aufbau wurden Spuren eines Aufpralls festgestellt. Auch die Auswertung des digitalen Kontrollgerätes gibt Hinweise darauf, dass der Fahrer zur Unfallzeit an der Unfallstelle war.

Die von einem Arzt des Rechtsmedizinischen Institutes Würzburg festgestellten Verletzungen des 34-Jährigen sprechen dafür, dass der Mann auf der Fahrbahn liegend noch von einem weiteren Fahrzeug überrollt wurde. Da ein an der Unfallstelle angetroffener Fahrer eines nachfolgenden Fahrzeugs eine Berührung mit dem quer auf dem rechten Fahrstreifen liegenden Mann trotz Vollbremsung und Ausweichmanöver nicht gänzlich ausschließen konnte, wurde auch dessen Pkw mit Anhänger einer genauen Untersuchung unterzogen. Dabei fanden sich Spuren, die auf ein Überfahren durch genau dieses Gespann hinweisen. Zweifelsfrei lässt sich diese Tatsache von den Sachverständigen jedoch erst nach Auswertung aller Spuren und Abgleich der Ergebnisse feststellen. Dies wird noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen.

Bei den Ermittlungen geht es auch um die Frage, wo sich der Fußgänger befunden hatte, bevor er von dem Lkw erfasst wurde. Auch hier wartet die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried auf das Gutachten des Sachverständigen, der auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg in die Ermittlungen eingeschaltet worden war.

Verkehrsteilnehmer, denen am vergangenen Samstagmorgen noch vor dem eigentlichen Unfall gegen 04.30 Uhr in der Nähe des auf dem Seitenstreifen abgestellten Peugeot 206 ein Gegenstand auf der Fahrbahn aufgefallen ist oder die diesem Hindernis womöglich sogar ausgewichen sind, werden dringend gebeten, sich mit der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried, Tel. 09302/910-0, in Verbindung zu setzen.

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