Ausstellung im Würzburger Rathaus: Gewerkschafter im Widerstand




Würzburg - 17 Biographien von Gewerkschaftern, die während des Drittens
Reichs Widerstand geleistet haben, zeigt die Ausstellung „Seid wachsam,
dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht - Gewerkschafter
in KZs“, die derzeit vom DGB der Region Schweinfurt-Würzburg im
Würzburger Rathaus gezeigt wird. „Dies ist ein sehr ernstes Thema“,
betonte Bürgermeister Dr. Adolf Bauer bei der Eröffnung im Foyer des
Ratssaals. Denn die 17 Biographien, die das gewerkschaftliche Leben vor
1933, aber auch während der NS-Diktatur wiedergeben, legen Zeugnis über
den Widerstand im Dritten Reich ab: Die Gewerkschafter, die sich nach
der Zerschlagung ihrer Organisationen oft im Widerstand engagierten,
wurden dafür verhaftet und in Konzentrationslager gesperrt. Viele von
ihnen wurden Opfer der NS-Diktatur. „Es ist eine wichtige Ausstellung
und ich freue mich, dass wir sie hier im Rathaus zeigen“, so Dr.
Bauer.
Dass es auch heute noch gelte, Widerstand zu zeigen, betonte
DGB-Regionschef Frank Firsching, der an das Bündnis „Würzburg - ist -
bunt“ erinnerte, das 2010 vom DGB gegründet wurde. Damals brachte das
Bündnis 6000 Menschen auf die Straße, um gegen Rechtsradikalismus zu
protestieren.
Prof. Günter Morsch, Stiftungsdirektor der brandenburgischen
Gedenkstätten, erinnerte an die Vita der 17 Gewerkschafter, darunter
die eines unterfränkischen Gewerkschafters, und ihrer Mitstreiter.
Morsch unterstrich dabei, dass alle gemeinsam Widerstand leisten
müssten, wenn heute noch Faschisten durch das Land ziehen.
Die Wanderausstellung der Freien Universität Berlin und der
Gedenkstätte Sachsenhausen ist bis 14. Dezember im Würzburger Rathaus
zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses (Montag bis Donnerstag 8
bis 18 Uhr und Freitag 8 bis 14 Uhr) zu sehen. Ein Katalog ist in der
Geschäftsstelle des DGB Regionsbüros erhältlich. Dort können auch unter
der Telefonnummer 0931-56565 Gruppenführungen durch die Ausstellung im
Rathaus gebucht werden.

Bild (Gewerkschafter.jpg): Bürgermeister Dr. Adolf Bauer (von links),
DGB-Regionschef Frank Firsching und Prof. Günter Mosch,
Stiftungsdirektor der brandenburgischen Gedenkstätten bei der Eröffnung
der Ausstellung. Foto: Christian Weiß

Kommentare