„Blick in die Kanalschächte“

Stadt Bad Kissingen





Seit einiger Zeit kommt es in der Stadt Bad Kissingen und den Stadtteilen zu Inspektionen der Kanalhaltung durch die Fa. Teuchert aus Rotterode. Bei dieser Überprüfung wird das Kanalnetz mit einer schwenkbaren Kamera durchfahren und der aktuelle Zustand erfasst. Um allerdings eine komplette Bestandsaufnahme durchzuführen, ist es notwendig auch die einzelnen Kanalschächte aufzunehmen.

Am 24.09. und 25.09.2012 filmte ein speziell ausgestattetes Subunternehmen der Fa. Teuchert ca. 80 Schächte in Albertshausen, angefangen vom Regenüberlaufbecken bis zur Gemeinschaftskläranlage Poppenroth-Albertshausen-Schlimpfhof.
Eine runde Kamera die oben und unten mit einer Linse ausgerüstet ist, fährt in den jeweiligen Kanalschacht ein. Hier entstehen in 5 cm Abständen Bilder, die durch einen 360° Radius der beiden Linsen dreidimensional dargestellt werden können. Gleichzeitig ist die Kamera mit einem Gyroskop versehen, somit ist immer eine Einstellung Richtung Norden gegeben. Die erstellten oberen und unteren Fotos werden zusammengeführt und als Videofilm im Computer eingemessen. Dies ist die Grundlage für eine Analyse, die im Büro erstellt wird. Das Ergebnis der Darstellung findet in Form eines Reportfilms auf DVD den Weg ins Tiefbaureferat. Falls nötig, ist es möglich digitale Fotos vom Film zu erstellen. Der Speicherplatz auf einer DVD reicht für ca. 100 Schächte.

Das Filmmaterial zeigt den Zustand der jeweiligen Kanalschächte. Von besonderem Interesse ist es, Beschädigungen wie Risse oder undichte Schachtringe, aufzuspüren. Das Hauptaugenmerk wird auf Fremdwasserzuläufe gerichtet, z.B. Sickerwasser oder Bachverläufe, die zusätzliches Wasser durch das Kanalnetz in die Kläranlage bringen und unnötige Kosten verursachen. Somit ist durch frühzeitiges Erkennen und Planen anstehender Sanierungen nicht nur ein effektives Eingreifen, sondern auch eine Reduzierung der Ausgaben gegeben. Gleichzeitig ist es möglich, nach den Vermessungen eine genaue Flächenberechnung für anstehende Reparaturen durchzuführen.

„Vor dieser Maßnahme musste das Personal in die einzelnen Kanäle hinabsteigen und konnte die nur mit dem menschlichen Auge sichtbaren Schwachstellen schriftlich dokumentieren. Mit der Nutzung des Filmes werden bei Bedarf den Fachkräften im Baureferat die Bilder zugänglich gemacht, somit kommt auch das Vieraugenprinzip zum Tragen. „Da am Computer die Bilder jederzeit greifbar sind steht einer Weiterleitung an andere Abteilungen, für nähere Untersuchungen, nichts im Wege. Das spart Zeit und Geld“, erklärt Roland Gais vom Tiefbaureferat.

In nächster Zeit wird die Datenbank des Kanalnetzes auf den neuesten Stand gebracht, sodass anfallende Probleme sozusagen vom Schreibtisch aus rechtzeitig erkannt und dann behoben werden können.

Kommentare