43. Grenzgang der Stadt Würzburg * Alte Tradition in neuem Gewand

43. Grenzgang der Stadt Würzburg * Alte Tradition in neuem Gewand

Der 43.Grenzgang der Stadt Würzburg findet am Samstag, 29. September,
statt. Erstmals wird der Grenzgang in Kombination mit dem Tag der
offenen Tür des Entwässerungsbetriebes im Klärwerk in der Mainaustraße
begangen. Die Fachabteilung Tiefbau * Geodaten und Vermessung aus dem
Baureferat der Stadt Würzburg und der Entwässerungsbetrieb haben unter
der Leitung von Ltd. Baudirektor Jörg Roth ein umfangreiches Programm
zusammengestellt, das sowohl für die Grenzwanderer als auch für die
Besucher des Klärwerkes sehr informativ, aber auch sehr unterhaltsam und
ansprechend ist.

Grenzgänge haben in der Stadt Würzburg eine sehr lange Tradition, sie
gehören zu den ältesten Bräuchen überhaupt in der Stadt. Erstmals wurde
eine solche Grenzbegehung schon am 14. Oktober 779 in einer Würzburger
Markbeschreibung urkundlich erwähnt. Die Flurgänge wurden über
Jahrhunderte hinweg alljährlich durchgeführt. Die Siebener, wie die
Feldgeschworenen im Volksmund auch genannt werden, überprüften dabei die
Grenzen. Sie legten die vorhandenen Grenzsteine offen und sicherten und
festigten sie bei Bedarf.

Im Jahre 1969 wurde der alte Brauch des Grenzganges in der heutigen
Form neu belebt.
Die ganze Würzburger Bevölkerung ist seitdem zum Grenzgang eingeladen.
Teilweise konnten bis zu 500 Grenzgänger begrüßt werden. Unvergessen ist
bei vielen *alten Hasen“ der Grenzgang, bei dem die Fernsehlotterie
*Ein Platz an der Sonne“ mit vielen Attraktionen beteiligt war.

Die Aufgaben der Feldgeschworenen haben sich gewandelt. Grenzpunkte
werden heute durch moderne Technik, durch GPS, Koordinaten und
elektrooptische Entfernungsmessgeräte millimetergenau festgelegt. Pflege
und Sicherung der Grenzen sind aber trotzdem auch in der heutigen Zeit
noch immer sehr wichtig. Die Feldgeschworenen sind zu gern gesehenen
Helfern für die Vermessungsbehörden geworden. Bei der Bevölkerung
genießen sie großes Ansehen und ihr Ehrenamt steht unter dem
Leitspruch: Tue recht, fürchte Gott und scheue niemand!

Der Grenzgang ist ein fester Bestandteil im kulturellen Jahresablauf
der Stadt. In diesem Jahr verläuft die Grenzgangstrecke entlang der
östlichen Stadtgrenze bei Rottendorf, Gerbrunn und Randersacker und
sie bietet Einblicke in die Entwicklung im Bereich des Uni-Geländes am
Hubland. Beim Grenzgang wird natürlich auch wieder die alte Tradition
des Steinsetzens und des Stauchens gezeigt.

In sieben Jahren wird die Stadt bei den Grenzgängen einmal umrundet.
Die Gesamtlänge der Stadtgrenze beträgt 68,4 km.

Der jüngeren Generation wird der Sinn und die Bedeutung von Grenzen und
Besitz durch ein Grenzgangquiz, einen Geometerwettbewerb und einem
interaktiven Geo-Suchspiel vermittelt.
Weitere Höhepunkte erwarten die Grenzwanderer im Klärwerk beim Tag der
offenen Tür. Neben Fahrten mit der Hebebühne, einer Verlosung mit vielen
schönen Preisen und vielen weiteren Attraktionen, dürfen sich die Gäste
besonders auf den Besuch der Bundesligastars der s.oliver Baskets
freuen.


Treffpunkt: 9.00 Uhr Residenzplatz
Start zum Grenzgang: 9.30 Uhr Wöllrieder Hof
Ende des Grenzganges ca.12.45 Uhr Alandsgrund an der B13
Abschluß: 13.00 Uhr Mittagessen im Klärwerk
mit Eintopf aus dem Stadt-Kasino und mit der Jazzband *One More
Once“

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