Meine Damen und Herren, liebe Mitbürger im regulierungswütigen Deutschland! Sitzen Sie bequem? Haben Sie die neueste Verordnung zur korrekten Ausrichtung Ihrer Zimmerpflanzen nach DIN-Norm 1337-Grünzeug bereits studiert? Nein? Dann riskieren Sie aber was! Schließlich könnte ein schief stehendes Blümchen das sensible ökologische Gleichgewicht im heimischen Wohnzimmer gefährden – so zumindest die unausgesprochene Drohung unserer Gesetzgeber.
Manchmal beschleicht mich das Gefühl, wir leben in einem gigantischen Versuchslabor, in dem findige Bürokraten unermüdlich neue Wege suchen, uns das Leben so kompliziert wie möglich zu machen. Für jeden Furz, den man lässt (Achtung, neue Feinstaubverordnung in Vorbereitung!), gibt es bald ein Formular in dreifacher Ausfertigung. Und wehe dem, der es nicht fristgerecht einreicht! Dann hagelt es Bußgelder, die so hoch sind, dass man sich glatt überlegt, ob man nicht besser ins steuergünstige Exil nach Paraguay auswandert, wo man vermutlich noch ungestraft seine Bananen krumm biegen darf.
Aber wehe, man kommt mit einem Anliegen, bei dem die wirklich Mächtigen ihre Finger im Spiel haben! Da plötzlich herrscht gähnende Leere im Regulierungskatalog. Da werden Augen und Ohren verschlossen, da werden Fehlbildungen in Gesetzen und Vorschriften geflissentlich übersehen. Da scheinen die sonst so pingeligen Paragraphenreiter plötzlich einen chronischen Sehfehler zu entwickeln. Man könnte fast meinen, es gibt eine geheime Parallelwelt der Regulierung: eine für uns kleinen Bürger, wo jedes Staubkorn unter die Lupe genommen wird, und eine für die Großen, wo ganze Elefantenherden ungestraft durch den Porzellanladen trampeln dürfen.
Und dann diese ständige Bevormundung! Man fühlt sich wie ein unmündiges Kind, dem ständig erklärt wird, was gut und richtig ist – natürlich immer im besten Interesse des Staates, versteht sich. Die Freiheit, die uns das Grundgesetz so vollmundig verspricht? Scheint eher eine Art Lizenz zu sein, die man sich jeden Tag aufs Neue verdienen muss – durch bravouröses Befolgen sämtlicher unsinnigen Vorschriften.
Besonders kurios wird es, wenn es um jene geht, die neu in unserem Land Schutz suchen. Da plötzlich wächst die Überwachung ins Unermessliche. Jeder Schritt wird beäugt, jede Äußerung gewogen. Misstrauen scheint die oberste Bürgerpflicht zu sein. Aber mal ehrlich: Wer hat denn die größten Fehler gemacht, die uns in diese Situation gebracht haben? Waren es die, die ihre Heimat verlassen mussten, oder doch eher diejenigen, die hierzulande die Strippen ziehen und deren "Fehlentscheidungen" uns allen die Freiheit ein Stück weit beschneiden?
Ich sage es Ihnen, meine Damen und Herren: Dieser Regulierungswahn hat System – das System, uns das Gefühl zu geben, ständig kontrolliert und gelenkt zu werden, während die eigentlichen Probleme unter den Teppich gekehrt werden. Aber vielleicht ist das ja auch nur eine Verschwörungstheorie. Die ist bestimmt noch nicht verboten, oder? Moment mal, ich prüfe das lieber mal in der aktuellen Verordnungslage... sicher ist sicher!
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