Weitere Flüchtlingsunterkunft in Schweinfurt



Stadt vermietet Gebäude in Ledward an die Regierung von Unterfranken – Betrieb eines Übergangswohnheimes ab Januar 2023

 

 

 

 

Schweinfurt - Die Stadt Schweinfurt bereitet sich auf weitere Flüchtlinge vor. Auf Grund der aktuellen Ereignisse in der Welt, wie der Machtübernahme durch die Taliban in Afghanistan, dem Krieg in der Ukraine oder auch den weiterhin katastrophalen Lebensumständen in weiten Teilen Syriens, werden Menschen wieder verstärkt zur Flucht aus ihren Heimatländern gezwungen. Die Flucht führt über meist lebensbedrohende Fluchtrouten häufig nach Europa, auch nach Deutschland, Bayern, Unterfranken und schließlich auch nach Schweinfurt.

 

Die von der Regierung von Unterfranken im Auftrag des Freistaats Bayern betriebene AnkER-Einrichtung in Geldersheim, im Landkreis Schweinfurt, stößt derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen. Zur Aufrechterhaltung der Aufnahmefähigkeit ist eine Umverteilung der Flüchtlinge in dezentrale kommunale Unterkünfte dringend erforderlich. So wurden bereits alle Kreisverwaltungsbehörden aufgefordert, nach Möglichkeit entsprechende Unterkunftsplätze zu schaffen und zur Verfügung zu stellen. Neben diesem Personenkreis nimmt die Bundesrepublik Deutschland im Rahmen ihrer humanitären Verpflichtung weitere Migrantengruppen auf, für deren Unterbringung die Regierung von Unterfranken ebenfalls zuständig ist.

 

Die Stadt Schweinfurt wird daher ab 01. Januar 2023 das Gebäude 211 auf dem Gelände der ehemaligen US Kaserne Ledward Barracks an die Regierung von Unterfranken vermieten, die das Gebäude als Übergangswohnheim für bis zu 120 Personen nutzen wird. Als Übergangswohnheim dient das Gebäude zur Aufnahme sogenannter „Humanitärer Aufnahmen“, afghanischen Ortskräften oder sogenannten Kontingentflüchtlingen, also von Flüchtlingen, die außerhalb eines Asylverfahrens bereits über ein gesichertes Aufenthaltsrecht verfügen. Auch Spätaussiedler kommen vorübergehend in diesen Einrichtungen unter.

 

Das Gebäude 211 wird in Teilen zunächst noch ertüchtigt. Unter anderem bedarf es eines Schließsystems für die Türen, dem Einbau von Gemeinschaftsküchen, der Möblierung und ähnlichem. Ab wann die ersten Bewohner einziehen werden, ist derzeit noch unbekannt.

 

Im dem dann neu geschaffenen Übergangswohnheim werden voraussichtlich überwiegend Geflüchtete aus Afghanistan oder Syrien im Familienverbund wohnen. Dieser Personenkreis ist bereits anerkannt, muss kein Asylverfahren durchlaufen und hat deshalb bereits die Möglichkeit, eine Arbeit aufzunehmen, privaten Wohnraum zu suchen und besitzt die für die (soziale) Integration förderliche Bleibeperspektive.

Die Vermietung des Gebäudes an die Regierung von Unterfranken ist vorerst auf ein Jahr angelegt, eine Verlängerung des Nutzungszeitraumes ist aber grundsätzlich denkbar.

 

„Menschen, die aus ihrem Heimatland flüchten, haben Schlimmes erlebt, sie suchen nach Schutz und Hilfe. Die Stadt Schweinfurt wird daher erneut ihren Beitrag leisten, um Familien, die alles verloren haben, ein Dach über dem Kopf zu bieten. Wir werden aber auch dafür Sorge tragen, zu beobachten, wie viel unsere Stadt leisten und bewältigen kann. Wir werden auch im kommenden Jahr nicht auf das Engagement ehrenamtlicher Kräfte verzichten können, weshalb ich mich schon heute bei all den freiwilligen Helfern für ihren Einsatz bedanke, der zu einem immer unschätzbarerem Wert wird,“ so Oberbürgermeister Sebastian Remelé.

 

 

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