Erste literarische Zusammenfassung des Themas Kurgarten – Das Stadtarchiv Bad Kissingen präsentiert das Buch „Der Kurgarten – Ein historischer Überblick“ als neunten Band seiner Sonderpublikationen


Mit dem Buch „Der Kurgarten – Ein historischer Überblick“ wurde das Entstehen des zentralen „Freiluftsaals der Kur“ erstmals auf wissenschaftlicher Basis erarbeitet. Es dient zugleich als Beitrag und Input Bad Kissingens an die gemeinsame Gruppe der Bewerber, die als „Great Spas of Europe“ UNESCO-Weltkulturerbe werden möchten. Autor ist der Volkskundler und Kunsthistoriker Dr. Fred Kaspar, Herausgeber Bad Kissingens Kulturreferent Peter Weidisch.

„Wir Bad Kissinger sind stolz auf unseren Kurgarten – zurecht – auch wegen seiner Form und Ausstattung. Andere Kurorte sind uns da weit hinterher“, erklärte Oberbürgermeister Kay Blankenburg bei der Präsentation des Buchs „Der Kurgarten – Ein historischer Überblick“ von Autor Dr. Fred Kaspar. Das konsequent in Deutsch und Englisch verfasste Buch ist als neunter Band der Sonderpublikationen des Stadtarchivs Bad Kissingen herausgekommen.

Die Arbeit an dem Buch gestaltete sich spannend. „Bisher hat es noch gar keine Literatur zu der Entwicklung des Kurgartens gegeben. Als wir angefangen haben, war uns nicht bewusst, dass der Kurgarten in Bad Kissingen beispielhaft und wegweisend für die Kurgärten in Mitteleuropa gewesen ist“, weiß Autor Dr. Fred Kaspar zu berichten. Hierzu gilt es zu wissen, dass ein Kurgarten kein botanischer Garten ist. Es handelt sich dabei um einen erweiterten Kursaal, in dem sich die Kurgäste während des Sommers im Freien aufhalten, wandeln und für Konversation. Kissingen habe hier als erster Kurort dieses Konzept konsequent umgesetzt, das bis heute funktioniert, so der Autor.

Zunächst waren die Kurgäste in Europa sehr genügsam. Wiesen waren ihre Treffpunkte gewesen. Hier unterhielt man sich, spielte und trieb Sport. „Seit dem frühen 17. Jahrhundert wurden diese Wiesen nach niederländischen Vorbildern durch Alleen ergänzt, erstmals 1652 in Wildungen nachweisbar, wenige Jahre später auch in Driburg und Pyrmont“, schreibt Dr. Fred Kaspar. Die flächigen Kurgärten kamen im frühen 18. Jahrhundert auf. Der Kissinger ist das früheste bekannte Beispiel hierfür. Er wurde 1738 angelegt und gilt als beispielhaft und wegbereitend für die Entwicklung der Kurgärten in den Kurorten Europas.

Das Buch „Der Kurgarten – Ein historischer Überblick“ soll die Diskussion um die Bewerbung Bad Kissingens mit zehn weiteren europäischen Kurstädten nicht nur anregen, auch die Tatsache ist wichtig für die Bewerbung, dass „der Kurgarten im Süden in den Luitpoldpark und im Norden in die Auenlandschaft übergeht, so dass Bad Kissingen von einer ‚therapeutische Landschaft‘ umgeben, gekoppelt an die Natur, ist“, erklärt Kulturreferent Peter Weidisch. Zudem solle die Publikation als Input für die Bewerbergruppe dienen. „Sie ist ein Zeichen dafür, dass Bad Kissingen für diese Bewerbung und diesen Titel Wissenschaft will und auch kann“, so Peter Weidisch, der gleichzeitig Herausgeber des Bandes ist. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, ein Desiderat der Forschung zu schließen“. „Zusätzlich ist es ein weiteres Beispiel dafür, dass wir Bad Kissinger etwas Entscheidendes zur Bewerbung in die UNESCO-Waagschale für die Gruppe werfen können: den Kurgarten, in seiner originären Konzeption“, ergänzt Oberbürgermeister Kay Blankenburg.

„Der Kurgarten – Ein historischer Überblick“ ist als neunter Band der „Sonderpublikationen des Stadtarchivs Bad Kissingen“ herausgekommen. Autor ist Dr. Fred Kaspar. Das Buch ist im Buchhandel, über das Kulturreferat der Stadt Bad Kissingen und über die ISBN 978-3-7319-0370-3 bundesweit für 14,95 Euro erhältlich.



Foto: Stadt Bad Kissingen

Kulturreferent Peter Weidisch, Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Autor Dr. Fred Kaspar präsentieren das erste wissenschaftliche Buch zum Thema Rosengarten überhaupt.

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