Landrat besuchte die Ress-Kutschen in Schwebheim der Familienbetrieb läuft bereits in der achten Generation
Einmal im Quartal organisiert die Wirtschaftsförderung des Landkreises Schweinfurt einen Unternehmensbesuch des Landrats Florian Töpper, um sich vor Ort ein Bild zu machen und sich mit den Betrieben auszutauschen. „Handwerksbetriebe wie die Firma Ress spielen eine zentrale Rolle als Arbeitgeber und sind eine wichtige Stützte des Landkreises“, sagte Töpper.
Wagnermeister Michael Ress hat das Familienunternehmen, das bereits 1696 erstmals erwähnt wurde, 1976 von seinem Vater übernommen und führt dies inzwischen in der achten Generation. Mit der Betriebsübergabe wurde zeitgleich der Produktionsstandort von Kolitzheim nach Schwebheim verlagert.
Im Betrieb von Michael Ress sind aktuell acht Mitarbeiter beschäftigt. Das Hauptgeschäft ist der Bau und Vertrieb von Rodelschlitten, die alle in Handarbeit in Schwebheim hergestellt werden. Die Palette reicht vom traditionellen Holzrodel bis hin zum modernen Designschlitten, die alle ausschließlich aus regionalen Buchen gefertigt werden.
In schneereichen Wintern unterstützen saisonal abhängig bis zu 15 Aushilfen die Schlittenproduktion. Aktuell macht auch Michael Ress der viel zu warme Winter zu schaffen. Doch das war schon ganz anders. In zurückliegenden schneereichen Wintern verkaufte er weit über 50.000 Schlitten im Jahr. „Die Auftragslage ist stark abhängig von der Wetterlage“ machte Michael Ress deutlich.
Ein weiteres Standbein sind die Manufaktur und Restaurierung von Kutschen, das ehemalige Traditionsgeschäft der Firma Ress, das allerdings heute kaum mehr eine Rolle spielt. In der schnelllebigen Gesellschaft verliert das Fahren von Kutschen mehr und mehr an Bedeutung, da es fast nur noch als Hobby ausgeübt wird.
In den vergangenen Jahren ist daher die Restaurierung von Oldtimern als weiteres Geschäftsfeld hinzugekommen. In der betriebseigenen Polsterei und Sattlerei, in der auch der Sohn als gelernter Sattler mitarbeitet, können die anfallenden Restaurierungsarbeiten erledigt werden. Die KFZ-Arbeiten werden im Bedarfsfall von einem externen KFZ-Meister übernommen.
Nach der Betriebsbesichtigung und einem Einblick in die Schlittenproduktion schloss sich eine Diskussionsrunde an, bei der das Thema „Fachkräftemangel im Handwerk“ erörtert wurde und die Frage, inwieweit Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge eingesetzt werden könnten.
„Der Spracherwerb ist die zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsintegration“, fasste Landrat Florian Töpper das Ergebnis der Diskussion zusammen.
Bilder (Landratsamt Schweinfurt, Uta Baumann):
HwK-Geschäftsführer Rolf Lauer, Landrat Florian Töpper und Firmeninhaber Michael Ress.
Landrat Florian Töpper, Schwebheims Bürgermeister Dr. Volker Karb, stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Schweinfurt Klaus Seebach, Firmenchef Michael Ress.
Bürgermeister Dr. Volker Karb, HwK-Geschäftsführer Rolf Lauer, Landrat Florian Töpper und Firmenchef Michael Ress.
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