Schweinfurt: Im März erwartungsgemäß Rückgang der Arbeitslosigkeit


Der Arbeitsmarkt im März 2015 / Arbeitsmarktbericht der Agentur für Arbeit Schweinfurt für den Monat März 2015.


Im März erwartungsgemäß Rückgang der Arbeitslosigkeit

Wie erwartet ging die Arbeitslosigkeit im März gegenüber den Vormonaten zurück. Aufgrund des wegen der
insgesamt milden Witterung niedriger ausgefallenen Saisonausschlages konnte der Rückgang der
Arbeitslosenzahl jetzt auch nur etwas moderater ausfallen. Die Arbeitslosenquote sank von Februar auf März
um 0,2 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. In der Region Main-Rhön waren im Berichtsmonat 9.468 Menschen
arbeitslos gemeldet, 504 weniger als im Februar. „Damit haben wir eine ähnliche Situation wie im Vorjahr“, zieht
Klaus Seebach, der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, einen
Vergleich mit den Zahlen aus dem Jahr 2014. „In den ersten drei Monaten des Jahres 2015 entsprach die
Arbeitslosenquote jeweils genau dem Vorjahresmonat“, so Seebach weiter. In absoluten Zahlen waren im
Vergleich zum Vorjahr bei gleicher Arbeitslosenquote genau 14 Menschen weniger ohne Beschäftigung.
Unterbeschäftigung im Vorjahresvergleich rückläufig
Die Agentur für Arbeit bildet seit einigen Jahren neben der Arbeitslosenzahl die weiter gefasste
Unterbeschäftigung ab. Hier werden zusätzlich zu den nach dem Gesetz arbeitslosen Personen Menschen
erfasst, die aus anderen Gründen noch keine reguläre Beschäftigung gefunden haben. Neben Arbeitnehmern in
Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung oder Fortbildung sind dies unter anderem auch arbeitsunfähig
erkrankte Arbeitslose, Menschen in einer Arbeitsgelegenheit („Ein Euro-Job“) oder Arbeitnehmer, die
Sonderregelungen für Ältere in Anspruch nehmen. Im März wurden zu der Unterbeschäftigung neben den 9.468
Arbeitslosen 3.400 weitere Personen gezählt. Im Vergleich zum Februar lag diese Zahl um 85 Personen höher,
gegenüber dem Vorjahr waren es aber 586 weniger, die zu diesem Personenkreis gezählt wurden. Damit waren
in diesem Jahr also weniger Menschen faktisch noch auf der Suche nach einer Beschäftigung beziehungsweise
vor dem Übergang in die Altersrente, ohne arbeitslos im Sinne der gesetzlichen Definition zu sein. Der größte
Rückgang ist dabei auf das allmähliche Auslaufen von Sonderregelungen für Ältere wie beispielsweise die
Altersteilzeit zurückzuführen. Vor einem Jahr wurden in dieser Rubrik noch 1.309 Personen gezählt, aktuell
waren es 831.

Viele Arbeitsaufnahmen zum Saisonbeginn sind Wiedereinstellungen
Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt zeigt sich deutlich an der Bewegung bei den Zu- und Abgängen.
Die Anzahl von Arbeitnehmern, die sich im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit arbeitslos melden mussten, ging
im Vergleich zum Februar um 150 Personen auf 1.018 zurück und die Zahl der Arbeitslosen, die wieder eine
Beschäftigung aufnehmen konnten, stieg im Vergleich zum Vormonat um 364 Betroffene (plus 41 Prozent) auf
1.252 Abmeldungen. Darunter waren viele so genannte „Wiedereinsteller“, welche die Arbeit zum
Frühjahrsbeginn wieder aufnahmen, meist bei ihrem bisherigen Arbeitgeber, insbesondere in den saisonal
geprägten Branchen.

Stellenbestand steigt weiter an
Der Frühjahresaufschwung hat sich weiter verfestigt. Im März gingen mit 869 neuen Stellenmeldungen 108
mehr Anforderungen ein als im Februar. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat konnten 72 Aufträge mehr
verzeichnet werden.

Der Bestand an offenen Stellen stieg weiter an auf 2.805 Angebote. Im Berichtsmonat waren damit 183 offene
Stellen mehr gemeldet als vor einem Jahr, ein Plus von sieben Prozent. Damit wurde fast das Niveau von
August 2014 erreicht, dem bisherigen Höchststand im Stellenbestand seit Oktober 2007, vor der Währungs- und
Wirtschaftskrise.
Bei der Stellenbesetzung in besonders sensiblen Branchen hat sich in den letzten Monaten keine Veränderung
ergeben. Neben der Hotellerie und Gastronomie trifft es immer mehr Sparten des Handwerks. Es gibt
beispielsweise Firmen, welche schon seit Sommer letzten Jahres oder noch länger Elektriker, Dachdecker,
Spengler oder Maurer suchen, sowohl fertig ausgebildete Fachkräfte als auch Auszubildende. Problematisch ist
die Stellenbesetzung auch im Pflegebereich, besonders in der Altenpflege. Hier können examinierte Kräfte ihren
Arbeitgeber praktisch frei wählen, da so gut wie jede Einrichtung immer wieder Personal sucht.
Keine wesentliche Änderung bei der Kurzarbeit
Die Zahl der Arbeitnehmer, für die vorsorglich Kurzarbeit angemeldet wurde, stieg im Vergleich zum Vormonat
leicht an auf 2.568, rund 100 mehr als im Februar. Betroffen waren 43 Betriebe oder Betriebsabteilungen, davon
entfielen fast 2.000 Meldungen auf zwei Großbetriebe. Vor einem Jahr hatten noch 56 Firmen Kurzarbeit für
3.000 Beschäftigte angemeldet.

Ausbildungsmarkt: Im Vorjahresvergleich weniger Bewerber, aber auch weniger Stellen
Traditionell wirft die Agentur für Arbeit im Berichtsmonat März erstmals einen Blick auf den
Ausbildungsstellenmarkt. Angelehnt an den üblichen Ausbildungsbeginn startet für die Berufsberatung das so
genannte Beratungsjahr jeweils im Oktober und endet im September des Folgejahres. Seit Oktober 2014
wandten sich 2.841 Jugendliche bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle an die Berufsberatung der Agentur
für Arbeit Schweinfurt. Dies war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 102 junge Menschen, ein Minus von
3,5 Prozent. Auf der anderen Seite wurden der Arbeitsagentur im gleichen Zeitraum 3.119
Berufsausbildungsstellen gemeldet, 65 oder 2,0 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Die Zahl der Jugendlichen, die im März noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle waren, lag mit 1.426
um 85 oder 5,6 Prozent niedriger als vor Jahresfrist. Sie hatten die Wahl unter 1.660 unbesetzten
Berufsausbildungsstellen. Das waren 226 oder 12,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit standen im März
rein rechnerisch 100 jungen Menschen ohne Ausbildungsstelle 116 offene Stellen zur Verfügung. Im letzten
Jahr war das Verhältnis mit 125 Stellen für 100 unversorgte Bewerber aus Bewerbersicht noch günstiger, vor
zwei Jahren entsprach es mit einem Verhältnis von 119 Stellen für 100 Bewerber fast den aktuellen Werten.
„Bemerkenswert ist für mich weniger die etwas geringere Anzahl der insgesamt gemeldeten Ausbildungsstellen“
kommentiert der stellvertretende Leiter der Schweinfurter Arbeitsagentur die Entwicklung, „sondern der
Rückgang bei den aktuell unbesetzten Stellen um zwölf Prozent. Offenbar sind die Arbeitgeber bestrebt, die aus
ihrer Sicht geeigneten zukünftigen Nachwuchskräfte durch baldige Vertragsabschlüsse an sich zu binden“.
Leider zeige die Erfahrung, dass dies keine Garantie sei, so Seebach weiter, „denn wir erleben immer wieder,
dass sich junge Menschen dennoch kurz vor Ausbildungsbeginn anderweitig entscheiden und die Stellen dann
kurzfristig wieder als unbesetzt gemeldet werden.“

Agentur für Arbeit Schweinfurt
97418 Schweinfurt


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