SPD-Landtagsfraktion beantragt, Unterrichtsversorgung durch junge Lehrer sicherzustellen/ MdL Petersen: „Referendare nicht zusätzlich belasten“
Die Aussichten auf eine Übernahme in den Staatsdienst sind für viele bayerische Lehramtsanwärter derzeit schlecht. Das Kultusministerium teilte in der letzten Woche mit, dass in diesem Jahr aufgrund der hohen Anzahl von Referendarinnen und Referendaren lediglich 20% der Junglehrer Planstellen erhalten könnten.
Dabei sei der Bedarf durchaus da, so die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen (Schweinfurt): für den Abbau großer Klassen, die individuelle Förderung und den Ausbau des Ganztagsangebots würden dringend mehr Lehrer gebraucht. Geradezu absurd sei es, dass das Kultusministerium die Referendare dazu zwinge, sich selbst um eine künftige Stelle zu bringen. „Referendare müssen bis zu 17 Wochenstunden eigenverantwortlichen Unterricht halten, wodurch sie gleichzeitig den Bedarf für ihre eigenen Planstellen wegrationalisieren und nach ihrer Ausbildung keine Arbeit bekommen“, kritisiert Petersen, die auch Mitglied des Bildungsausschusses ist. „Referendare haben es in ihrer Ausbildungszeit neben Unterrichtsvorbereitung mit dem Lernen für eigene Prüfungen schwer genug. Sie sollten nicht noch zusätzlich belastet werden“.
Es sei daher zwingend notwendig, den eigenverantwortlichen Unterricht der Referendare – wie in der Ausbildungsordnung für Gymnasiallehrer verankert – wieder auf elf Stunden zu reduzieren.
Nur so könne man gewährleisten, dass junge und gut qualifizierte Lehramtsanwärter nach ihrem Referendariat eine adäquate Stelle finden. "Es kann nicht angehen, dass junge Lehrer – selbst mit den besten Abschlussnoten – nun auf der Straße stehen. Wenn uns gute Bildung wichtig ist, können wir es uns nicht leisten, auf diese motivierten Lehrkräfte zu verzichten", so Petersen.
Um diese Forderung zu unterstreichen, hat die SPD-Landtagsfraktion nun einen entsprechenden Antrag in das Parlament eingebracht. Man werde auf jeden Fall an dieser Sache dranbleiben, so Petersen.
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